3 Abgeschaut: Wie sein natürliches Vorbild … … lernt der Greifer mit dem Trial-and-Error-Prinzip Beweglich: Drei Freiheitsgrade verleihen jedem Finger die Grundfunktionen des menschlichen Zeigefingers Pneumatische Balgkinematik Beim LearningGripper ist die menschliche Hand auf vier abstrakte Finger reduziert, von denen jeder über drei Freiheitsgrade und die Grundfunktionen des Zeigefingers verfügt. Jeder der Freiheitsgrade hat einen Winkelbereich von +/− 25 Grad. Betrieben wird die Greiferkinematik mit Niederdruck zwischen 2,5 und 3,5 bar. Hochkomplexe Koordination Einziehen, ausfahren oder Position halten – durch die Verwendung der Proportionalventile MPYE und der Drucktransmitter SPTE von Festo lassen sich die zwölf pneumatischen Balgstrukturen in beliebige Zwischen- und Endpositionen ansteuern. Damit lässt sich jeder Finger in drei Richtungen bewegen. Allein im Startzustand stehen der gesamten Hand 3¹² Gesamtaktionen zur Auswahl, um die Kugel neu zu orientieren. Durch die intelligente Koordination der Finger und die flexible Balgstruktur aus Polyamid ist die Kinematik frei beweglich und nachgiebig. Sie kann selbst empfindlichste Objekte sicher greifen, anheben und drehen – ganz wie ihr natürliches Vorbild. Die menschliche Hand ist ein vielseitiges Werkzeug. Sie kann sowohl sehr stark als auch sehr filigran und feinfühlig sein. Viele Eigenschaften von Gegenständen lassen sich mit ihr am besten wahrnehmen – zum Beispiel die Form, Größe oder Textur der Objekte, ihre Temperatur oder ihr Gewicht. Greifen und Lernen – ein intelligentes Zusammenspiel Theorien besagen, der Mensch sei nur so intelligent, weil die Hand so viele komplexe Aufgaben lösen kann. Babys beginnen sehr früh, Objekte zu greifen – zum Beispiel den Finger der Mutter. Sobald man gelernt hat, ein Objekt richtig zu fassen, kann man es umdrehen und von allen Seiten betrachten. Nur so lässt sich ein dreidimensionales Bild des Objektes im Kopf rekonstruieren. Die Hand dient dem Menschen also auch zum Lernen. Dabei lernt der Mensch auf zwei verschiedene Arten: explizit oder implizit. Beim expliziten Lernen bekommt er eine genaue Vorgabe, was nachzumachen oder zu erlernen ist. Unter implizitem Lernen versteht man die unbewusste oder spielerische Aneignung von Fertigkeiten und Wissen beim Ausüben einer Tätigkeit.
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