Festo_TentacleGripper_de

Das Bionic Learning Network Neue Impulse durch Open Innovation Zu den Zielen des Bionic Learning Network zählt aber nicht nur das Lernen von der Natur, sondern auch das frühzeitige Erkennen und Fördern guter Ideen und deren gemeinsame Umsetzung über Unternehmensgrenzen hinweg. Der TentacleGripper ist ein weite- res hervorragendes Beispiel für die enge Zusammenarbeit von Festo mit Hochschulen im Rahmen des Netzwerks. Interdisziplinäres Hochschulprojekt Entwickelt wurde das Silikontentakel in Kooperation mit der School of Mechanical Engineering and Automation an der Beihang University (BUAA) in China. Nach einem zunächst losen Austausch über mögliche bionische Technologieträger entstand die gemein- same Überlegung, das Oktopus-Tentakel als pneumatischen Grei- fer umzusetzen. Daraufhin begannen zwei Studenten der Universität mit Unter- stützung von Festo ihre Studien zur technischen Ableitung des natürlichen Wirkprinzips. Auf der Hannover Messe im April 2016 kam es dann zu einem persönlichen Treffen der Projektverant- wortlichen und die Zusammenarbeit wurde intensiviert. Onlinekonferenzen und gemeinsame Umsetzung In Folge tauschte sich das Team monatlich per Video aus, um die aktuellen Entwicklungsstände und neue Ideen miteinander zu teilen. Mit der Integration der Saugnäpfe konnten in dieser Projekt- phase die Greifeigenschaften des Silikontentakels maßgeblich verbessert werden. Der nächste Meilenstein folgte während eines zweitägigen Workshops von Festo zum Thema Bionik in Peking, bei dem sich das Projektteam traf und den Greifer vor Ort gemeinsam weiter- entwickelte. Bei ihrem Gegenbesuch im Festo Headquarters konnten die beiden Studenten ihre Entwürfe zusammen mit den Ingenieuren von Festo optimieren und mit Hilfe modernster Proto- typing-Technologie umsetzen. Dadurch ließen sich sowohl die Robustheit als auch die Flexibilität des Tentakels signifikant stei- gern und das Konzept zum funktionsfähigen Greifer weiterführen. Damit fügt sich der TentacleGripper in eine Reihe von Greifern ein, die bereits aus den interdisziplinären Forschungsarbeiten des Bionic Learning Network hervorgegangen sind. Verschiedenste Greifer nach natürlichem Vorbild Erstmals ließen sich die Entwickler 2009 bei den adaptiven Greif- fingern des BionicTripod von der Tierwelt inspirieren. Wie die Fisch- flosse knickt die Struktur mit Fin Ray Effect ® bei seitlichem Druck nicht weg, sondern wölbt sich um den Druckpunkt herum. So schließen sich die Finger sanft um das Greifgut, was ein sicheres Halten von leicht zerbrechlichen und unregelmäßig geformten Objekten ermöglicht. Mittlerweile hat Festo den Greiffinger unter dem Namen DHAS zum Serienprodukt weiterentwickelt. Ein weiteres Greiferprojekt aus dem Bionic Learning Network ist der NanoForceGripper von 2012, dessen Greiffläche dem Geckofuß nachempfunden ist. Mit ihm lassen sich speziell empfindliche Gegenstände mit glatten Oberflächen rückstandslos und nahezu energiefrei greifen. Mit dem PowerGripper setzte Festo im selben Jahr zudem die komplexe Kinematik des Vogelschnabels um. Und mit der ExoHand präsentierten die Entwickler ein Exoskelett, das wie ein Handschuh angezogen werden kann: Mit ihr lassen sich Finger aktiv bewegen, die Kraft in den Fingern verstärken sowie Bewegungen der Hand aufnehmen und in Echtzeit auf Roboterhände übertragen. Durch Force-Feedback fühlt der Mensch dabei, was der Roboter greift. 2013 hat Festo mit dem LearningGripper einen bionischen For- schungsträger entwickelt, der lernfähig ist und sich eine komplexe Handlung selbst aneignen kann. Ein Jahr später diente beim MultiChoiceGripper der opponierende Daumen der menschlichen Hand als Inspiration: Wie sein natürliches Vorbild kann der Greifer seine Finger so umschalten, dass er entweder parallel oder zen- trisch greifen kann – ohne dass ein Umbau erforderlich ist. Das Wirkprinzip des FlexShapeGripper aus dem Jahr 2015 ist von der Zunge des Chamäleons abgeleitet. Mit seiner elastischen Kappe aus Silikon kann er mehrere Objekte mit unterschiedlichsten Formen in einem Vorgang aufnehmen und gesammelt ablegen. 01 02: Adaptiver Greifer DHAS: vom bioni- schen Forschungsprojekt zur Serienreife 01: TentacleGripper 2017: Greifen wie die Tentakel des Oktopus 05: MultiChoiceGripper 2014: variables Greifen von verschiedenen Formen 04: LearningGripper 2013: Greifen und Lernen im Zusammenspiel 06: FlexShapeGripper 2015: Formschluss der Chamäleonzunge 06 03: ExoHand 2012: Kraftverstärkung für die Mensch-Technik-Kooperation 02 03 04 05 Sie wollen mehr über die bionischen Greifer von Festo erfahren? Besuchen Sie www.festo.com/bionik auf Ihrem Smartphone, Tablet oder PC und klicken Sie sich durch die Projekte. 6 Festo AG & Co. KG 7 TentacleGripper: Greifen nach dem Vorbild der Oktopus-Tentakel

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