3 Wellenlänge Wellenberg Wellental Bewegung der Wassermoleküle Von der Natur inspiriert: die Kreisbahn der Wassermoleküle im Meer ... ... als Vorbild für das pneumatische Förderband Ins Rollen gebracht: Durch Ausdehnung der Faltenbälge schiebt die Welle das Transportgut über die Oberfläche Das Prinzip der natürlichen Welle Ohne Gezeiten und Wind läge das Meer spiegelglatt da. Streicht der Wind aber über die glatte Wasseroberfläche, entstehen erste kleine Wellen, die durch weitere Lufteinflüsse zu großen Wogen anwachsen. Dennoch bewegt sich das Wasser im Meer nicht fort. Die Wassermoleküle innerhalb einer Welle bewegen sich lediglich auf einer Kreisbahn auf und ab, bleiben im Prinzip aber immer an der gleichen Stelle. Trotzdem rollt die Welle über die Meeresoberfläche. Gezieltes Bewegen durch pneumatische Aktorik Ähnlich verhält es sich beim WaveHandling: Während jeder einzelne Faltenbalg nur auf der Stelle aus- und einfährt, schiebt sich eine Welle über die Fläche des Förderbands. Auch das WaveHandling ist zunächst flach. Werden ein oder mehrere Bälge mit Druckluft beaufschlagt, bildet sich der erste Wellenberg. Ein Objekt, das vorher auf der Stelle lag, beginnt die Welle hinabzurollen, bis es beim nächsten Wellenberg vor ihm zum Stoppen kommt. Mit seiner intelligenten Steuerung kann das System so einen Wellenkamm bilden, der sich über das ganze Feld fortbewegt und das Transportgut gezielt vor sich herschiebt. Unter der Bespannung an der Oberfläche ist die Aktorik angebracht: 216 zusammengesteckte pneumatische Balgmodule. Jedes Modul besteht aus einer Faltenbalgkinematik an der Oberseite, einem integrierten Standardventil MHA 1 von Festo und der entsprechenden Elektronik, die das Ventil ansteuert. Die Balgstruktur wird pneumatisch angetrieben und kann sich um etwa 1 bis 2 cm ausdehnen und zusammenziehen. Durch alle Module führen ein Druckluftkanal und eine elektrische Leitung, die das Förderband mit Energie und Steuerbefehlen versorgt. Flexible Balgstruktur nach biologischem Vorbild Hergestellt werden die Module im Selektiven Lasersinter-Verfahren. Dabei werden hauchdünne Schichten aus Polyamidpulver nacheinander aufgetragen. Jede Schicht wird mit der darunterliegenden über einen Laser verschmolzen und nur dort ausgehärtet, wo es das Steuerungsprogramm vorgibt. Die generative Fertigungstechnologie war bereits Voraussetzung für die nachgiebige Balgstruktur des Bionischen Handling-Assistenten, die dem Elefantenrüssel nachempfunden wurde.
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