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Handling nicht zu beschädigen oder zu
verunreinigen. Da wir neue Rahmenbe-
dingungen für die Produktionstechnik
der Akkumulatoren schaffen, sind uns
neue Ansätze und Ideen immer will-
kommen. Für das Handling der Lithium-
Ionenzellen haben wir zusammen mit
Festo eine neue Front-End-Lösung mit
einem Luftlager konzipiert, das bisher
nur die Solar- oder Elektroindustrie
für sich nutzt“, erklärt Dr. Korff.
Objekte gleiten gleichmässig
Solar- wie Elektroindustrie setzen das
ATBT Luftlager von Festo für den
berührungslosen Transport von Glas-
platten und filigranen Folien ein. Eine
Luftschicht auf der feinen Oberfläche
ermöglicht das gleichmässige Gleiten
der Objekte. Für ads-tec nutzten die
Ingenieure von Festo den so genannten
Umkehreffekt: ein breitflächiges Vakuum
für das Handling von Zellpacks an der
Automatisierung optimiert E-Mobility
Batterien geben Gas
Bisher rollen auf Deutschlands Strassen
2300 Elektroautos, bis 2020 sollen
es eine Million sein. Der Industrie stellt sich eine entscheidende Frage:
Wie schafft man den Sprung zur Herstellung grosser Mengen günstiger Batterien?
Die Automatisierungsbranche liefert heute schon Antworten.
Foto: Daimler AG
W
er die Elektromobilität
für den breiten Markt
zugänglich machen will,
muss die Kosten der
Batterien für Elektromobile senken.
Sie sind immer noch einer der gros-
sen Preistreiber der Elektromobilität.
Das Problem: Die Produktion von
Batterien erfolgt heute weitgehend
manuell mit vielen Einzelschritten.
Kompetenz senkt Kosten
„30 bis 40 Prozent der Wertschöpfung
bei reinen Elektrofahrzeugen entfallen
auf die Batterie“, sagt Michael Karcher,
Leiter Industriesegment Elektronik und
Solar bei Festo „Der Einstieg in eine
spätere wirtschaftliche Massenproduktion
erfordert den Aufbau einer technologisch
flexiblen Elektroden- und Zellfertigung
zur Herstellung von Batterie-Prototypen
mit einem hohen Standardisierungs- und
Automatisierungsgrad. Damit können
Herstellkosten gesenkt und die Qualität
der Erzeugnisse sichergestellt werden.“
Gefragt ist demnach eine leistungsstarke
und zuverlässige Automatisierungs-
kompetenz in ihrer gesamten Bandbreite.
Erfolgversprechend sind mechatroni-
sche Lösungen, die Know-how aus
anderen Branchen der Prozess- und
Fabrikautomation integrieren und es
auf neueste Technologien der Batterie-
fertigung übertragen.
Innovation durch Mechatronik
„Unsere Kunden aus der Automatisie-
rungsindustrie kennen die Automobil-
branche zwar sehr gut auf ihrem
bisherigen Gebiet. Dennoch beginnen sie
so gut wie bei null, wenn es um optimale
Bedingungen der Produktionstechnik von
Batterien geht“, so Karcher. Um Prozesse
grundlegend neu zu definieren, benötigte
es Innovationstreiber wie die Mechatronik
und die Bereitschaft der Unternehmen,
innovative Wege zu gehen. So geschehen
bei Automations-Systemlieferant und
Anlagenbauer ads-tec. Das Unternehmen
mit Hauptsitz in der Nähe von Stuttgart
entwickelt automatisierte Fertigungs-
systeme für Lithium-Ionen-Hochleistungs-
energiespeicher.
Schutz sensibler Zellen
Für das vom BMBF initiierte Projekt FUEL
entwickelte ads-tec zunächst im Labor-
massstab ein Produktionsverfahren, das
das Kleben, Zuführen und Handhaben
von Zellen automatisiert. Ziel war es laut
Geschäftsbereichsleiter Automation
Dr. Peter Korff, Produktionseinrichtungen
anzubieten, mit denen Zellen und Bat-
teriesysteme schnell und kostengünstig
hergestellt werden. „Lithium-Ionenzellen
sind sensibel. Wir müssen darauf achten,
die Qualität der Zellen im Prozess zu
erhalten und sie insbesondere beim