Beim MultiChoiceGripper dient der opponierende Daumen der menschlichen Hand als Inspiration: Wie sein natürliches Vorbild kombiniert das Future Concept unterschiedliche Greifarten. Seine Finger können so umgeschaltet werden, dass sie entweder parallel oder zentrisch greifen – ohne dass ein Umbau erforderlich ist.
Als Kinematik zum Umstellen der Greifrichtung wird eine einfache Umlenkung verwendet. Ein Zug-Druck-Stab überträgt die Kraft auf die Halterungen der beiden drehbaren Fingerelemente. Diese ändern dadurch die Fingerstellung entsprechend: Entweder richten sich alle Finger auf ein Zentrum aus oder zwei Finger lassen sich nebeneinander anordnen, während der dritte Finger opponierend die Funktion des Daumens erfüllt und ein paralleles Greifen ermöglicht.
Durch ein mechanisches Verriegelungssystem, das pneumatisch betrieben wird, werden die Fingerelemente in ihrer jeweiligen Endposition fixiert.
Doch der MultiChoiceGripper ist nicht nur in der Greifrichtung variabel. Die adaptiven Finger mit Fin Ray®-Struktur passen sich flexibel an unterschiedlichste Formen an. Wie die Fischflosse knickt die Struktur bei seitlichem Druck nicht weg, sondern wölbt sich um den Druckpunkt herum. So kann der MultiChoiceGripper ohne zusätzliche Sensorik oder Regelungstechnik verschieden geformte und auch sehr empfindliche Objekte greifen.
Neben den Fin Ray®-Fingern lassen sich noch zwei weitere Fingertypen auf den MultiChoiceGripper stecken. Je nach Bedarf können zwischen zwei und sechs Fingerelemente an dem modularen Greifer angebracht werden.
Eine Anwendung ist überall dort denkbar, wo viele unterschiedliche Objekte gegriffen werden – zum Beispiel in der Hilfsrobotik, bei Montageaufgaben oder in Produktionsanlagen, in denen unterschiedliche Produkte gefertigt werden. Bisher müssen hier an Robotern und Handling-Portalen häufig Wechselsysteme eingesetzt werden, die mit unterschiedlichen Greifern bestückt sind. Mit der Technologie des MultiChoiceGripper würde dieser Arbeitsschritt wegfallen.