Wie ihr natürliches Vorbild gleiten die AquaJellies elegant und scheinbar mühelos durchs Wasser. Dafür sorgen ihre adaptiven Tentakel, die von einem elektrischen Antrieb im Körper gesteuert werden. Die integrierte Kommunikations- und Sensortechnik sowie die Echtzeitdiagnose ermöglichen ein abgestimmtes, kollektives Verhalten mehrerer Quallen auch auf begrenztem Raum.
Ihre Premiere feierten die AquaJellies 2008 auf der Hannover Messe. Seitdem arbeiten unsere Entwickler stetig an einer verbesserten Kommunikationstechnik und am Condition Monitoring der einzelnen Quallen auf dem Smartphone. Mittels einer App kann der aktuelle Zustand jeder AquaJelly individuell aufgezeichnet und verfolgt werden.
Dank der Echtzeitdiagnose ist unter anderem eine Parameterabfrage zum aktuellen Batteriezustand, zur Temperatur, zum momentanen Stromverbrauch und zur Tiefe der Quallen im Wasser möglich. Außerdem zeigt ein Bewegungsprofil, in welche Raumrichtung die jeweilige Qualle schwimmt.
Jede AquaJelly entscheidet autonom, welche Aktion sie als Nächstes ausführt – abhängig von ihrem Ladezustand, der Stellung ihres Antriebs, aber auch von der Nachbarschaft zu einer anderen Qualle. Das Gesamtverhalten der AquaJellies ergibt sich emergent. Das heißt: Ohne eine festgelegte Steuerung des Gesamtsystems entsteht trotzdem – nur durch die einfachen Aktionen des Einzelnen – ein gemeinsames Verhalten der gesamten Gruppe. Damit sind die AquaJellies Ausgangspunkt und Inspiration für weitere Entwicklungen; unter anderem für die Untersuchungen zu kollektiven Verhaltensmustern. Überträgt man dieses Prinzip auf die Automation, könnten sich mehrere autonome, dezentrale Systeme gezielt vernetzen und gemeinsam größere Aufgaben lösen.
Die Selbstorganisation der AquaJellies ist für die Automatisierungstechnik von großer Bedeutung. Die kommunizierenden Technologieträger zeigen, wie zum Beispiel effiziente Systeme im Bereich der Wassertechnik in Zukunft aussehen könnten. Zugleich demonstrieren sie innovative Entwicklungen in Systemfähigkeit, Energieeffizienz, Kommunikation und Leichtbaustrukturen.