Der Erfindergeist ist tief in unserer Unternehmenskultur verankert. Seit unserer Gründung setzen wir Maßstäbe in der Entwicklung innovativer Lösungen, die den Anforderungen unserer Kunden gerecht werden. Unser Ziel bleibt unverändert: die Zusammenarbeit zwischen Menschen und Maschinen noch besser und einfacher zu machen.
Im April 1925 gründen Albert Fezer und Gottlieb Stoll das Unternehmen „Fezer & Stoll“ das sich der Herstellung von Maschinen für die Holzbearbeitung widmet. Bereits im darauffolgenden Jahr reichten sie ihr erstes Patent für vielseitig einsetzbare Zimmerei-Universal-Maschine (ZUM) ein. Der Markenname Festo, der erstmals bei der ZUM für den Verkauf von Produkten verwendet wurde, leitet sich von den Nachnamen der beiden Gründer ab und steht seither für Innovation. Nach wenigen Jahren scheidet Albert Fezer aus dem Unternehmen aus und Gottlieb Stoll übernimmt die alleinige Verantwortung.
Mit der Unterstützung seiner Frau Berta gelingt es ihm, das Unternehmen weiterzuentwickeln und auszubauen. Von Anfang an verfolgt er die Prinzipien der Rationalisierung im Unternehmen, um sowohl die Arbeitsabläufe im eigenen Betrieb als auch bei seinen Kunden zu optimieren.
Der erste eigene Unternehmenssitz in der Ulmer Straße in Esslingen am Neckar wird im Jahr 1939 errichtet, wo nun alle Betriebsbereiche unter einem Dach vereint sind. Hier entstehen moderne Fertigungs- und Büroflächen, ausgestattet mit den fortschrittlichsten Produktionsmaschinen und Technologien.
Gottlieb Stoll mit seiner Ehefrau Berta
Im Jahr 1950 lernt Kurt Stoll, der älteste Sohn von Gottlieb und Berta Stoll, auf der Handelsmesse in Chicago die Pneumatik kennen und erkennt ihr Potenzial für die Automatisierung. Er bringt die Pneumatik nach Deutschland und entwickelt diese im väterlichen Unternehmen weiter. Mitte der 1950er-Jahre wird der Bereich Festo Pneumatik etabliert und das Unternehmen beginnt mit der Fertigung von Pneumatikzylindern.
Festo wächst und wird international: 1956 wird die erste Landesgesellschaft in Italien gegründet, gefolgt von weiteren Gründungen in der Schweiz, Frankreich und Österreich. Während Kurt Stoll den Bereich Festo Pneumatik leitet, wird sein Bruder Wilfried Stoll der erste Geschäftsführer von Festo Österreich. Er treibt die internationale Positionierung und die Gründung neuer Festo Gesellschaften zur Markenstärkung voran.
Mit Festo Didactic entwickelt das Unternehmen in den 1960er-Jahren Schulungsangebote für Auszubildende, Mitarbeitende und Kunden. Damit wird die neue Technologie bei unseren Kunden präsent. 1965 erscheint das erste Lehrbuch und der Bereich Festo Didactic wird gegründet.
Im Jahr 1962 entsteht in Berkheim der erste eigene Standort für den Bereich Festo Pneumatik. Hier werden Verwaltung und Produktion an einem Standort zentralisiert. Kurz darauf eröffnet Festo 1968 einen Produktionsstandort in Rohrbach.
Kurt schließt 1959 sein Ingenieurstudium an der Technischen Hochschule Stuttgart ab, wo er mit seiner Diplomarbeit zur pneumatischen Steuerungstechnik neue Maßstäbe setzt. 1992 erhält er die Ehrendoktorwürde der technischen Universität Wien.
Während Kurt einen technischen Werdegang einschlägt, verfolgt Wilfried eine betriebswirtschaftliche Laufbahn. Er absolviert 1962 sein Studium als Diplom-Kaufmann an der Hochschule für Welthandel in Wien und promoviert 1969 an der Wirtschaftsuniversität Wien über ganzheitliche Unternehmensplanung.
Die Brüder waren jahrzehntelange in der Geschäftsführung und später im Aufsichtsrat von Festo aktiv. Für ihre Leistung und ihr Engagement in der Wirtschaft erhielten sie zahlreiche Auszeichnungen, darunter auch die Wirtschaftsmedaille des Landes Baden-Württembergs 2023.
In den 1970er-Jahren stellen die Brüder Kurt und Wilfried Stoll das Unternehmen marktorientiert neu auf. Neben der Modernisierung der Organisationsstruktur wird auch die technische Infrastruktur weiterentwickelt. Mit der Einführung der elektronischen Datenverarbeitung (EDV) werden verschiede Bereiche, Abteilungen und Festo Gesellschaften vernetzt, was zu optimierten Prozessen, schnelleren Produktionen und kürzeren Lieferzeiten führt.
Bereits 1968 wird die erste EDV-Anlage in Berkheim installiert. Zudem verwandelt sich das Logistic Center in Berkheim durch ein automatisiertes Hochregallager und ein Rechenzentrum in ein modernes Distributionszentrum.
Um den wachsenden und komplexen Anforderungen unserer Kunden gerecht zu werden, erweitert Festo sein Produktportfolio. Es entstehen neue Geschäftsbereiche im Unternehmen, wie die Festo Electronic, Festo Sensoric und Festo Cybernetic.
Das Unternehmen geht neue Wege: 1997 wird Festo zur Aktiengesellschaft, mit Wilfried Stoll als Vorstandsvorsitzendem und Kurt Stoll als Aufsichtsratsvorsitzendem. Im Jahr 2000 erfolgt die Realteilung von Festo und Festool.
In den 1990er-Jahren wird das Unternehmen neu ausgerichtet: Festo versteht sich als lernende Organisation. Ein neues Corporate Design wird eingeführt. Die erste Homepage geht online. Kunden haben jetzt auch die Möglichkeit im Online-Shop Festo Produkte erwerben. Weltweit entstehen neue Standorte für Produktion, Logistik und technische Entwicklung. 1989 bringt Festo die erste Ventilinsel auf den Markt und entwickelt seitdem Modelle für verschiedene Anwendungsgebiete.
Auch die Didactic setzt neue Projekte um, in Rohrbach wird das Festo Lernzentrum Saar in Kooperation mit dem Saarland eröffnet. Didactic verkauft jetzt auch ganze Lernfabriken im technischen Bildungsbereich.
Seit den frühen 1990er-Jahren lernt Festo von der Natur: 2006 wird das Bionic Learning Network gegründet, das Festo mit Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen verknüpft. 2010 wird der Bionische Handling-Assistent von Festo mit dem Deutschen Zukunftspreis ausgezeichnet.
Festo setzt auf Innovation und Fortschritt, um den Herausforderungen der Zukunft proaktiv zu begegnen. Dazu erweitert das Unternehmen kontinuierlich seine Kernkompetenzen und integriert neue Bereiche wie elektrische Automation, Prozessautomation und SupraMotion. Diese strategische Diversifizierung verfolgt das Ziel, neue Möglichkeiten zu schaffen und
Technologien besser zu integrieren, um die Arbeit unserer Kunden zu vereinfachen. Neben der Einführung neuer Geschäftsfelder bringt Festo auch moderne Technologien in seine eigenen Produkte ein. Dazu zählen die Piezo-Technologie, sowie Künstliche Intelligenz, Smart Factory und IoT-Technologien.
Im Kontext globaler Veränderungen sieht Festo die Bioökonomie als zukunftsweisendes Konzept, das eine harmonische Beziehung zwischen Menschen und Natur fördert.
2015 wird das Headquarter mit dem 16-geschossigen AutomationCenter, dem ersten Hochhaus von Festo erweitert. Die neu eröffneten Festo Experience Center bieten unseren Kunden die Möglichkeit, sich von innovativen Technologien inspirieren zu lassen.