Im Wandel der globalen Industrie steht die Automatisierung an der Schwelle zwischen Innovation und Nachhaltigkeit. Angesichts der wachsenden Bedeutung von CO2-Reduktion und nachhaltigen Geschäftspraktiken werden gesetzliche Rahmenbedingungen und Initiativen neu gestaltet, um einen nachhaltigen Weg nach vorne zu ebnen. In den kommenden zehn Jahren werden fünf entscheidende normgebende Initiativen die Art und Weise beeinflussen, wie Automatisierungsunternehmen arbeiten, Innovationen vorantreiben und miteinander konkurrieren. Es ist wichtig, diese rechtlichen Dimensionen zu verstehen. So können Unternehmen nicht nur die Regeln einhalten, sondern auch eine Vorreiterrolle bei der Nachhaltigkeit übernehmen.
Die SBTi ermutigt Unternehmen, sich wissenschaftlich fundierte Ziele zur Treibhausgasreduktion zu setzen, die mit dem Pariser Abkommen übereinstimmen. Die darin festgelegten Klimaziele umfassen direkte und indirekte Emissionen. Direkte Emissionen können die Unternehmen individuell beeinflussen, während bei indirekten Zielen eine Abhängigkeit von der Lieferkette besteht. Besonders in der Automatisierungsbranche besteht der Druck, diese Emissionsminderungen zu integrieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Unternehmen könnten also Lieferanten bevorzugen, die aktiv zur Erreichung der eigenen Klimaziele beitragen. Das kann die Markenreputation verbessern und das Vertrauen der umweltbewussten Kundschaft stärken. Erfahren Sie mehr über die SBTi und ihre Ziele.
Der European Green Deal ist eine umfassende Sammlung von Initiativen der EU, die damit die grüne Transformation erreichen will. Bis 2050 soll die EU demnach klimaneutral werden, und der Verbrauch von Ressourcen soll vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden. Dazu gehören verschiedene politische Maßnahmen, aus denen spezifische Regulatoriken wie die CSRD und CS3D hervorgehen. Für die Automatisierungsbranche heißt das, dass sie auf nachhaltige Praktiken umsteigen, Produkte für die Kreislaufwirtschaft entwickeln und die strengere Energieeffizienzstandards einhalten muss. Gleichzeitig eröffnen sich Finanzierungsmöglichkeiten, da für Unternehmen, die in grüne Innovationen investieren, Zugang zu Zuschüssen und Subventionen geschaffen wird.
Die CSRD erweitert die Anforderungen an die Nachhaltigkeitsberichterstattung für Unternehmen innerhalb der EU erheblich. Das Ziel ist, Nachhaltigkeitsberichte zu standardisieren und vergleichbar zu machen sowie für mehr Transparenz zu sorgen. Käufer verlangen zunehmend glaubwürdige Nachweise für die Nachhaltigkeitsversprechen ihrer Lieferanten. Dies erfordert robuste Datenverwaltungssysteme. Unternehmen, die frühzeitig die CSRD-Standards veröffentlichen und Daten automatisieren (bis in die Feldebene), können sich Wettbewerbsvorteile durch transparente Berichterstattung sichern und so ihre Marktposition stärken. Richtlinien und Details zur CSRD finden Sie hier.
Die CS3D will soziale und ökologische Nachhaltigkeit in der Lieferkette fördern. Unternehmen müssen die Nachhaltigkeitspraktiken ihrer Lieferanten genau unter die Lupe nehmen. Wer die Standards nicht erfüllt, dem droht ein Haftungsrisiko. Gleichzeitig eröffnet die CS3D auch potenzielle Geschäftsmöglichkeiten, denn die Einhaltung der Standards ist für den Zugang zu den europäischen Märkten Voraussetzung. Weiterführende Informationen zur CS3D erhalten Sie hier.
Das Energieeffizienzgesetz schreibt vor, wie Energie genutzt werden soll. Das führt dazu, dass mehr nach effizienten Lösungen gesucht wird, und fördert Innovationen zur Energieoptimierung in den Bereichen Digitalisierung, KI und IoT. Dies ist besonders für die Automatisierungsbranche relevant, die eine Schlüsselrolle beim industriellen Energiemanagement spielt. Die Nachfrage nach hocheffizienten Automatisierungslösungen wird steigen, da Unternehmen bestrebt sind, Energieeffizienzziele zu erreichen. Gleichzeitig steigt der Bedarf an Serviceangeboten, durch die die verpflichtende Verbesserung der Energieeffizienz umgesetzt werden kann.
Die zunehmende ESG-Regulierung und der Druck auf die Wertschöpfungskette durch indirekte Ziele läuten einen Paradigmenwechsel ein. Nachhaltigkeit wird zum ausschlaggebenden Faktor bei Kaufentscheidungen in der Automatisierung. Unternehmen, die proaktiv handeln und in nachhaltige Technologien der nächsten Generation investieren, können ihre Marktposition stärken und neue Chancen nutzen. Diese bestehen vor allem in monetären Einsparungen durch einen geringeren Energieverbrauch und in einer vereinfachten Datenanalyse, die zu transparenterer Berichterstattung führt. Dabei müssen die Kosten für die Einhaltung von Nachhaltigkeitsgesetzen gegen die Einsparungen durch einen geringeren Energieverbrauch abgewogen werden.
Die Automatisierungsindustrie hat jetzt die einzigartige Chance, in Sachen Nachhaltigkeit eine Führungsposition zu übernehmen. Die Käufer spielen dabei eine entscheidende Rolle, indem sie Partner und Produkte wählen, die die sich weiterentwickelnden gesetzlichen Standards unterstützen und ihnen entsprechen.