Je nach Programmierung und technischer Ausstattung kann der RoboThespian sich aktiv mit seinem Gegenüber unterhalten. Darauf deutet auch sein Name hin: „Thespian“ ist eine alte englische Bezeichnung für Schauspieler. Der kluge Kopf spricht mehrere Sprachen und erkennt Gesichter und Gesten.

Nennt man bestimmte Stichwörter, startet er zuvor definierte Reaktionen. Für exakte Antworten und Hinweise kann er auch selbständig Suchmaschinen nutzen und Informationen aus dem Internet abrufen. Wird er per drahtlosem Headset und Tablet von Menschen gesteuert, spricht er Besucher sogar individuell an. Mittlerweile existieren weltweit mehr als 60 dieser Roboter, die hauptsächlich in Museen, Universitäten oder festen Ausstellungen begeistern.

Natürliche Bewegung durch künstliche Muskeln

Ein Großteil seiner menschenähnlichen Beweglichkeit beruht den pneumatischen Muskeln Fluidic Muscle DMSP von Festo. Sie sind ein Membran-Kontraktions-System, ein flexibler Schlauch mit so genannten multifilamenten Garnen als Festigkeitsträger, die in einer rautenförmigen Struktur integriert sind.

Das System agiert wie ein menschlicher Muskel, zieht sich zusammen und entspannt sich – und das ohne Reibungswiderstand oder Losbrechmoment, eben Stick-slip-frei. Die Bewegung der Arme und Hände übernehmen jeweils insgesamt zwei bzw. acht Fluidic Muscles in unterschiedlichen Größen.

Präzise Steuerung per Piezotechnologie

Angesteuert werden die künstlichen Muskeln unter anderem von Piezoventilen vom Typ VEAB. Insbesondere bei Anwendungen zur Durchfluss- und Druckregelung sowie als direkt geregelte Proportionalventile bieten sie gegenüber konventionellen Magnetventilen zahlreiche Vorteile: Sie bauen besonders klein, sind leicht, hoch präzise, sehr langlebig, schalten extrem schnell und benötigen bis zu 50 Prozent weniger Energie. Darüber hinaus erzeugen sie so gut wie keine Abwärme und arbeiten nahezu geräuschlos.

Botschafter der Industrie 4.0

RoboThespian ist ein faszinierendes Beispiel für die Mensch-Maschine-Kommunikation. Er verkörpert auf beeindruckende Weise das zukünftige Potenzial von Industrie 4.0: Der Mensch schafft und programmiert die Maschine, die dann weitestgehend autonom und flexibel auf ihre Umwelt reagiert.

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