Kosteneffizienz beim Entwickeln von Laborgeräten

8 Wege, wie Sie bei der Entwicklung Kosten optimieren und Prozesse beschleunigen

Life-Sciences- und Bio-Pharma-Unternehmen, die während der Corona-Krise erfolgreich die Versorgung aufrechterhielten, fokussieren sich nun darauf, ihr operatives Geschäft an die neue Normalität anzupassen und die Kosteneffizienz in Laboren nachhaltig zu verbessern. Deshalb müssen sich auch Hersteller von Laborgeräten fragen, wie sie mit weniger Zeit- und Kostenaufwand neue Geräte für die Laborautomation entwickeln und fertigen, die ihren Kunden entscheidende Vorteile bringen.

Durch den Einsatz von Standardkomponenten und Systemen für die Probenanalyse, die Nutzung von Engineering-Unterstützung, Entwicklungs-Tools und Applikations-Tests bis hin zu vorausschauenden Wartungskonzepten können Unternehmen Optimierungen vornehmen. Lernen Sie die 8 Erfolgsfaktoren kennen, die Sie und Ihre Kunden effizienter machen.

1. Einsatz von Komponenten nach Industriestandard

Arbeiten Sie mit leistungsstarken und zuverlässigen Lieferanten zusammen, die Ihnen Komponenten nach Industriestandard für alle Prozesse in der automatisierten Probenverarbeitung anbieten. Diese Produkte können Sie in vielen Fällen ohne zusätzlichen Entwicklungsaufwand oder Anpassungen in Ihre neuen Laborgeräte integrieren. Ein Beispiel dafür ist das universelle Decapping-Modul EHMD, das viele verschiedene Fläschchen mit unterschiedlichen Gewindesteigungen zuverlässig und ohne zusätzlichen Programmieraufwand öffnen kann. Damit sind Sie auch dann auf der sicheren Seite, wenn sich Anforderungen zu einem späteren Zeitpunkt ändern.

Automatisierungskomponenten nach Industriestandard werden in gleichbleibend hoher Qualität gemäß ISO 9001 bzw. DIN EN ISO 13485 für Medizinprodukte gefertigt und sind in hohen Stückzahlen schnell und zuverlässig lieferbar. Sie entscheiden sich damit immer für robuste, präzise und langlebige Technologien, die sich in der Industrieautomation oder in Laborlösungen bewährt haben. Für eine passgenaue Implementierung haben Sie je nach Produkttyp direkten Zugriff auf verschiedenen Konfigurationen. Wenn Ihr Prototyp den Proof-of-Concept bestanden hat, können Sie sofort mit der Serienfertigung starten. Dabei profitieren Sie von optimierten Montageschritten und dem damit verbundenen Zeitgewinn, was zu erheblichen Kosteneinsparungen führt.

2. Technologie aus einer Hand für die Laborautomation

Realisieren Sie Automatisierungskonzepte, bei denen alles perfekt ineinandergreift – von der Handhabung und Positionierung der Probengefäße bis hin zum präzisen Dispensieren und Pipettieren von Flüssigkeiten. Ein erfahrener Automatisierungspartner mit umfassendem Portfolio, bei dem Sie alles aus einer Hand bekommen, verschafft Ihnen hierbei Sicherheit. Durch den Einsatz aufeinander abgestimmter Komponenten vereinfachen und beschleunigen Sie nicht nur die Entwicklung Ihrer Geräte, sondern reduzieren auch nachhaltig Ihren Beschaffungsaufwand. Gleichzeitig können Sie durch ein größeres Einkaufsvolumen von günstigeren Konditionen für Ihr Unternehmen profitieren.

3. Kostenoptimierte Produktauswahl

Online verfügbare Auslegungs- und Simulationstools ermöglichen Ihnen, sowohl elektrische Achsen und Handhabungssysteme als auch Ventile und Schlauchgrößen für Ihre Laborgeräte zu optimieren. Durch die Nutzung von kostenlosen Onlinetools bestellen Sie genau nach Ihren Anforderungen und vermeiden eine Überdimensionierung. So senken Sie Ihre Kosten für Komponenten, sparen Lagerraum, verbessern die Energieeffizienz im Sinne der Nachhaltigkeit und die Betriebskosten Ihrer Geräte beim Endkunden, da kleinere Massen bewegt werden. Um beim Bau von kompakten Laborgeräten Platz und Gewicht zu sparen, ist z. B. das Multi-Achsen-Portal EXCL ideal, das sich einfach in Desktop-Systeme integrieren lässt. Die einbaufertige Systemlösung ist deutlich leichter und günstiger als konventionelle Kinematiken, die für diese Verwendung meist überdimensioniert sind.

4. Engineering-Know-how für kürzere Konstruktionszeiten

Beziehen Sie Ihren Automatisierungspartner schon in der frühesten Planungsphase ein und lassen Sie sich bei der Umsetzung unterstützen. Die Experten vereinen Industrie- und Automatisierungs-Know-how mit Branchenerfahrung in Life Science. Ziel ist es, gemeinsam Ihre Laborgeräte in deutlich kürzerer Zeit effizienter zu gestalten. Dazu gehören die persönliche Beratung und der Zugriff auf CAD-Daten und 3D-Modelle, die Sie schnell in Ihre Konstruktionen importieren können, statt sie selbst zu erstellen. Dabei haben Sie die Sicherheit, dass sich die vorgeschlagenen Komponenten bereits in ähnlichen Anwendungen bewährt haben. Durch diesen Support senken Sie die Fixkosten für Ihre Mitarbeitenden in der Konstruktion, die schneller zu besseren Lösungen kommen und früher mit neuen Aufgaben beginnen können.

5. Gemeinsame Tests im Application Center

Die Festo LifeTech Application Center unterstützen unterstützen Sie weltweit bei der Suche nach Lösungen – von Machbarkeitsstudien und Parameteroptimierungen über Prototypenbau bis zu Inbetriebnahmen und Installationen. Die erfahrenen Applikationsingenieure kennen die Möglichkeiten der eingesetzten Komponenten genau und finden schnell und zielgerichtet Antworten auf Ihre Anwendungsfragen. Beispielsweise wurde für einen Hersteller getestet, ob und wie sich ein hochviskoses Hydrogel automatisiert dispensieren lässt. Oder wenn Sie verschiedene Probefläschchen in einer bestimmten Zeit automatisiert öffnen wollen, erhalten Sie geprüfte Empfehlungen, mit welchen Komponenten Sie diese Aufgabe am besten lösen – bis hin zur Wahl der passenden Greiferfinger. Sie sparen sich zeit- und kostenintensive Entwicklungsschleifen und verkürzen Ihre Time-to-Market.

6. Einbaufertige Subsysteme

Ein weiterer entscheidender Erfolgsfaktor ist die Nutzung von Subsystemen zur Implementierung einer bestimmten Funktion. Hier geht es nicht nur um die passenden Komponenten für Ihre Laborgeräte, sondern um einbaufertige, vorgetestete Subsysteme nach ihren spezifischen Vorgaben. Das kann z. B. für die Probenvorbereitung ein Multi-Achsen-Portal inklusive integriertem Motion-Controller, Drehgreifmodul, Open-loop-Pipette oder Dosierkopf sein. Die kompakten, platzsparenden Systemlösungen bieten Ihnen eine Vielzahl von Vorteilen. Klar definierte Schnittstellen und die dazugehörige Dokumentation ermöglichen eine schnelle Integration. Eine einzige Teilenummer für das gesamte System vereinfacht Bestellung und Verwaltung. Gleichzeitig reduzieren Sie Ihre Zeichnungsvielfalt und Ihren Zeit- und Kostenaufwand bei Änderungen. Da die komplett montierten Subsysteme vorgetestet sind, sparen Sie sich aufwendige Tests und beschleunigen Ihren Entwicklungsprozess.

7. Digitale Wartungskonzepte

Eine langfristig hohe Verfügbarkeit und den kosteneffizienten Betrieb Ihrer Laborgeräte können Sie mit digitalen Wartungskonzepten sicherstellen. Damit erhöhen Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden und vermeiden ungeplante Serviceeinsätze weitgehend. Der herstellerunabhängige Wartungsmanager AX Smartenance erlaubt ein digitales und papierloses Wartungsmanagement. Wartungsaufgaben werden einfach und flexibel über eine Webanwendung geplant und sind dann über eine mobile App überall abrufbar. Zusätzlich übernehmen Lösungen wie Festo AX Industrial Intelligence die kontinuierliche Überwachung z.B. von elektrischen Achsen im laufenden Betrieb und erkennen Abweichungen mit Hilfe von KI. Predictive Maintenance ermöglicht die Minimierung ungeplanter Stillstände, Qualitätssicherung und -optimierung für weniger Ausschuss und Nachbesserungen sowie Energiemonitoring zur Minimierung der Energiekosten.

8. Weltweites Logistiknetz und Servicenetz

Wo auch immer auf der Welt Ihre Geräte in Laboren eingesetzt werden, ist ein zuverlässiger und schneller Service vor Ort unerlässlich für Ihre Kunden. Denken Sie nur an benötigte Ersatzteile, die möglichst überall unter der gleichen Teilenummer bestellbar und zu einem großen Teil vor Ort auf Lager liegen. Das erspart Ihren Kunden längere Produktionsausfälle und stärkt das Vertrauen in Sie als Hersteller. Nicht zuletzt während der Corona-Krise haben Unternehmen erkannt, wie entscheidend es ist, den richtigen Lieferanten an ihrer Seite zu haben, um die Risiken global ausgerichteter Lieferketten zu minimieren.

Über den Autor

Jürgen Böck
Business Development LifeTech
Festo SE & Co. KG
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