Wer eine Brille trägt, sieht besser. Wer eine Augmented Reality-Brille trägt, sieht mehr. Die neuen Sehhilfen reichern die Umgebung mit computergestützten Informationen an. Technologien mit Augmented Reality (AR) – erweiterter Realität – ermöglichen einen neuen Blick in den Alltag und die Arbeitswelt der Zukunft.
AR-Brillen speisen computergestützte Daten direkt ins Sichtfeld des Betrachters ein. So können AR-Brillenträger Zusatzinformationen in Echtzeit erhalten – etwa Bedienungshinweise oder Reparaturanleitungen, die ein Kundenbetreuer von seinem Computer aus ins Blickfeld des Benutzers zeichnet. Dabei überlagert der eingeblendete Bereich die Sicht auf die Welt vor dessen Augen. Augmented Reality wird es aber nicht nur in AR-Brillen geben – auch Smartphones werden künftig Echtzeitaufnahmen der Kamera mit Infomationen anreichern können.
Nutzer der AR-Brille Microsoft Hololens können sich beispielsweise schon jetzt während eines Videotelefonats frei durch den Raum bewegen. Während sie umhergehen gleitet das Video des Gesprächspartners über Wände, Möbel und Fenster. Mit Handbewegungen lassen sich gemeinsam bearbeitete Desktopfenster fest an bestimmte Wände heften. Dabei passen sich die Fenster an die Oberflächen an. Dass diese Technologie hohe Anforderungen an die Sensoren stellt, liegt auf der Hand. Bei AR-Brillen tasten optische Kamerasensoren die Oberflächen ab. Sie arbeiten mit nichtoptischen Sensoren zusammen, die etwa Drehung, Beschleunigung oder GPS-Daten ermitteln.
Das Herzstück einer AR-Brille ist das Display. Anders als auf einem Computer oder Smartphone ist hier ein besonderes System notwendig, das die Verhältnisse zwischen den Augen des Benutzers, der Umwelt und dem Display in Echtzeit analysiert. Schließlich müssen virtuelle Objekte mit Gegenständen und Oberflächen der realen Welt in Lage und Form übereinstimmen oder sich zumindest daran orientieren.
Das Trackingsystem bestimmt die Position der Brille sehr genau. Sensoren erfassen jede noch so kleine Bewegung und passen das Display in Echtzeit an. Nur so können die virtuellen Objekte immer nachgeführt werden, wenn der Nutzer des Systems seinen Kopf bewegt. Ein angenehmes AR-Erlebnis hängt im Wesentlichen davon ab, dass virtuelle und reale Welt passgenau und in Echtzeit überlagert werden.