Bei Dosier- oder Pipettieranwendungen in der Laborautomatisierung ist es wichtig, zuverlässige Ergebnisse zu erzielen, die durch die Berechnung der Richtigkeit und Präzision analysiert werden. Um diese Ergebnisse zu erreichen, müssen mehrere Einflussfaktoren berücksichtigt werden – von der Messausrüstung bis zu externen und internen Einflüssen.
In erster Linie hängen die Ergebnisse des Liquid Handling von zuverlässigen Messergebnissen ab. Wenn z. B. aufgrund schlechter Messungen eine große Diskrepanz zwischen dem gelieferten und dem gemessenen Volumen besteht, führt dies zu irreführenden Leistungskennzahlen. Daher ist es sehr wichtig, geeignete Messgeräte zu verwenden. In ISO 8655 und ISO 23783 werden verschiedene Messmethoden und -bedingungen beschrieben, wie z. B. eine maximal zulässige systematische und zufällige Messabweichung für verschiedene Volumenbereiche. Eine Grundvoraussetzung ist jedoch, die Umgebungsbedingungen so konstant wie möglich zu halten und sowohl äußere als auch innere Einflüsse auszuschließen.
Auch wenn die Messgeräte in Ordnung sind, kann es zu unbefriedigenden Ergebnissen kommen, die nicht durch den Dosier- oder Pipettierkopf verursacht werden. Einige typische Fehler und Gegenmaßnahmen sind:
Wie bereits erwähnt, können äußere Einflüsse die Ergebnisse drastisch beeinflussen. Nichtsdestotrotz können auch kleine Änderungen an einem gegebenen Dosier- und Pipettierkopf die Ergebnisse verbessern - insbesondere bei kleinen Zielvolumina. Festo verwendet einen druckgesteuerten Dispensier- und Pipettieransatz. In diesem Fall ist es zwingend erforderlich, ein Ventil mit einer guten Wiederholbarkeit und Reproduzierbarkeit ohne Pausenzeiteffekte zu verwenden. Wenn es um Dosieranwendungen geht, ist auch die Auswahl der richtigen Nadel sehr wichtig.
Überprüfen wir dieses Verhalten an einem Beispiel mit dem Festo Dosierkopf VTOE. Die Dosierergebnisse mit verschiedenen Nadeldurchmessern zeigen zwei wesentliche Erkenntnisse:
Messbedingungen
Betrachtet man die entsprechenden Kanal-CV-Werte (auch Intra-Run- oder Intra-Assay-CV genannt) in Abhängigkeit von den Dosierergebnissen einer Nadel, werden zwei weitere wichtige Erkenntnisse direkt sichtbar:
Messbedingungen
Der Grund für höhere CVs bei kleineren Impulszeiten ist einfach: Beim Öffnen und Schließen der Ventile gibt es viele Parameter und Eigenschaften, die leicht variieren können (z. B. Zeitauflösung Steuereinheit, Schaltverhalten des Ventils, Flüssigkeitsstrom usw.). Ist die Impulszeit niedrig, ist der zeitliche Anteil des Ein- und Ausschaltens höher und hat somit einen größeren Einfluss. Dies führt zu einer größeren Streuung der Dosierergebnisse und schlechteren CVs.
Um dies zu vermeiden, sind die Erkenntnisse aus dem ersten Diagramm von Bedeutung. Durch die Verwendung einer Nadel mit geringerer Durchflussrate (z.B. kleinerer Innendurchmesser) kann die Impulszeit vergrößert werden, um eine bestimmte Menge an Volumen zu erreichen. Auf diese Weise werden die CV-Werte bei gleichem Zielvolumen wieder besser.
Zusammenfassend ist es offensichtlich, dass ein gutes Liquid Handling Ergebnis von mehreren Parametern abhängt. Zunächst ist eine geeignete Messausrüstung erforderlich. Darüber hinaus ist es sehr wichtig, äußere Einflüsse zu vermeiden, indem man geeignete Flüssigkeitskanäle entwirft, eine saubere Arbeitsatmosphäre schafft und die Umgebungsbedingungen so konstant wie möglich hält. Schließlich können durch die Verwendung der richtigen Komponenten für jede Anwendung interne Einflüsse eliminiert werden.
Über den Autor
Christian Sampedro
Product Management Industry Segment LifeTech
Festo SE & Co. KG
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