Kompetenzentwicklung

Mit dem Aufkommen von Industrie 4.0 in Industrie und Handwerk haben sich die Anforderungen der Unternehmen an ihre Mitarbeiter gewandelt. Intelligente Maschinen erfordern gut ausgebildete Mitarbeiter, die über ausgeprägte und verantwortungsvolle Handlungskompetenzen verfügen. Dies wirft die Frage auf, was diese Entwicklung für Bildungs- und Ausbildungseinrichtungen bedeutet, die sowohl bestehende Mitarbeiter weiterbilden als auch zukünftige Fachkräfte ausbilden müssen.

Kompetenzen

Schlüsselkompetenzen als Wegbereiter des Erfolgs – auch in der digitalen Transformation steht der Mensch im Mittelpunkt.

Mitarbeiter, die über die folgenden fünf Kernkompetenzen verfügen, sind optimal für zukünftige Herausforderungen und ihren beruflichen Erfolg gerüstet:

  • Kritisches Denken und Problemlösung: Sich selbst reflektieren und Fragestellungen aus unterschiedlichen Perspektiven betrachten, um neue Herangehensweisen angehen zu können und sich in komplexen und schnell verändernden Situationen selbstorganisiert zurecht zu finden.
  • Kollaboration: Interdisziplinäre Zusammenarbeit, um Aufgaben erfolgreich in Teams umzusetzen und gezielt ein breites Wissensspektrum zu nutzen.
  • Kommunikation: Wichtig für gegenseitigen Wissensaustausch durch gut gepflegte und funktionierende Netzwerke, sowohl analog wie auch digital.
  • Kreativität: Ein sehr wichtiger Baustein für problemorientiertes Handeln und zur Lösungs- und Ideenfindung.
  • Prozesskompetenz: Eine Schwerpunktkompetenz speziell für die technische Aus- und Weiterbildung! Denn wenn die technischen Systeme und Technologien immer komplexer und intransparenter werden, wird es in Zukunft unerlässlich sein, dass die Mitarbeiter den Prozess der dahinter steckt verstehen und beherrschen.

Lernorte, Lernformen und flexible Zeitmodelle

Die digitale Transformation bringt mobile Lernorte, modulare Lernräume und innovative Lernformen mit sich. Zwar bleibt das klassische formelle Lernen bestehen, doch der Fokus verschiebt sich zunehmend auf individuelle, selbstorganisierte Lernansätze, unterstützt durch digitale Systeme. Im Alltag bedeutet das: eine Abkehr von einheitlichen, theoretisch vermittelten Lerninhalten im Frontalunterricht hin zu persönlichen Lernzielen, die durch selbstorganisiertes, interdisziplinäres Lernen, Gruppenarbeit oder prozessorientiertes Lernen erreicht werden. Die Zuweisung von Lerninhalten und die Überprüfung des Lernerfolgs können dabei über speziell entwickelte Lernplattformen erfolgen.

Wie wird das praxisorientierte Lernen der Zukunft aussehen?

Technik und praktische Übungen bleiben essentiell für die technische Berufsbildung, doch auch hier stehen Veränderungen bevor. Einerseits ermöglichen spezielle Simulationssoftwarepakete die Vorbereitung und Erprobung von Aufgaben schon in der Theoriephase. Andererseits führen individuelle Lernziele zu variablen Zeitmodellen und neuen Anforderungen an die Gestaltung von Räumen und Lernorten.

Unsere Lernraumkonzepte

Lernformen

  • Formelles Lernen: Die systematische und organisierte Vermittlung von festgelegten Lerninhalten und Lernzielen. Ein konkretes Lernziel wird anvisiert, der Lernprozess konsequent danach ausgerichtet und das Ergebnis ist kontrollierbar. Beim formellen Lernen werden die Lernsituationen hauptsächlich von einer professionell vorgebildete Person geprägt. Das Lernen findet in einem institutionellen Raum statt und ist kognitiv geprägt.
  • Informelles Lernen: Hier steht der ganzheitliche Ansatz des Lernens im Vordergrund. Beim informellen Lernen wird das erlernte Wissen kontinuierlich umstrukturiert, dadurch entsteht das Lernergebnis durch den Lernprozess unter Beteiligung von Lernenden und Lehrenden. Die Lernsituationen sind meist authentische Probleme und Aufgabenstellungen. Das informelle Lernen ist nicht an institutionelle Gegebenheiten gebunden, sondern kann ganz individuell und ungeplant stattfinden.
  • Non-formales Lernen: Als nicht formales Lernen werden alle Lernprozesse bezeichnet, die außerhalb der allgemeinen und beruflichen Bildung stattfinden. Die innerbetriebliche Weiterbildung oder strukturiertes Online-Lernen bzw. Kurse durch Organisationen der Zivilgesellschaft gehören hierzu. Es gibt keinen offiziellen Abschluss, aber die Lernergebnisse werden als Kenntnisse, Fertigkeiten oder Kompetenzen definiert.

Zeitmodelle

Neue Lernorte und Lernformen erfordern von Lernenden wie auch Lehrenden verstärkt die Fähigkeit zur zeitlichen Selbstorganisation.

In zukünftigen Arbeitsmodellen stehen Mitarbeiter vor einer Reihe zeitlicher Herausforderungen, die es früher so nicht gab. Dementsprechend wird Zeitmanagement in Lehr- und Lernkontexten zu einem wesentlichen Bestandteil moderner Bildung. Lernende müssen lernen, ihre Zeit eigenständig zu organisieren und zu koordinieren – und das betrifft sowohl Lernprozesse als auch Lernorte und -zeiten, die zunehmend auch in bisherige Freizeitbereiche hineinreichen. Um eine effektive zeitliche Selbstregulierung zu erreichen, ist es entscheidend, dass Lernende erkennen, wie wichtig gutes Zeitmanagement ist. Dieses variiert nicht nur mit persönlichen Erwartungen und Zukunftsvisionen, sondern erfordert auch ein hohes Maß an Disziplin und Selbstmanagement für die konsequente Umsetzung geplanter Vorhaben.

Das Modell der vollständigen Handlung

Mit unseren Trainingspaketen und Lernsystemen können die bisher genannten Kompetenzen und Anforderungen an praktischen Beispielen angewandt werden. Die Lernenden bekommen so eine Reflektion wo sie im Kreis der vollständigen Handlung, der die Anforderungen der lokalen Wirtschaft an künftige Facharbeiter darstellt, stehen.

Informieren

  • Lesen der Problemstellung im Arbeitsbuch
  • Verstehen des Arbeitsauftrags
  • Fehlendes Wissen aneignen

Planen

  • Entwurf einer Schaltung mit FluidSIM®
  • Ableiten eines Schaltplans mit Stückliste

Umsetzen

  • Aufbau und Inbetriebnahme der Schaltung auf einem Arbeitsplatzsystem mit den Trainingspaketen
  • Vereinfacht, zugänglich und komfortabel

Kontrollieren

  • Vergleich von Soll- und Istzustand und zielgerichtete Fehlersuche z.B. mit Komponenten aus der Messtechnik

Reflektieren, Dokumentieren

  • Bewertung des Ergebnisses, Optimierung und professionelle Dokumentation mit den Arbeitsblättern des Arbeitsbuches und FluidSIM® CAD-Zeichnungen