Bionic Learning Network

Neue Impulse für die Fabrik- und Prozessautomation

Im Fabrikalltag übernimmt Automatisierungstechnik typische Aufgaben wie das Greifen, Bewegen und Positionieren von Gütern sowie das Steuern und Regeln von Prozessen. All diese Aufgaben löst die Natur ganz selbstverständlich, einfach und energieeffizient. Was läge da näher, als sich ihre Phänomene anzuschauen und von ihnen zu lernen? Deshalb haben wir 2006 einen internationalen Forschungsverbund mit namhaften Hochschulen und Instituten, Entwicklungsfirmen und privaten Erfindern ins Leben gerufen: das Bionic Learning Network. Erfahren Sie mehr über das Netzwerk und klicken Sie sich durch unsere Future Concepts der letzten Jahre.

Wer steckt hinter dem Bionic Learning Network?

Die Teilnehmer des Bionic Learning Network – interdisziplinäre Teamarbeit

Seit Beginn der 90er Jahre befassen wir uns intensiv mit dem Thema Bionik – dem Übertrag natürlicher Mechanismen und Wirkprinzipien auf die Technik. Mit der Gründung des Bionic Learning Network im Jahr 2006 hat sich ein reger und offener Austausch im Verbund mit namhaften Hochschulen, Instituten und Entwicklungsfirmen etabliert.

Unser Kernteam besteht aus Ingenieuren, Designern, Informatikern, Biologen, Roboterspezialisten und Studenten. Es arbeitet eng mit Experten aus anderen Unternehmensbereichen sowie externen Partner aus der ganzen Welt zusammen. Diese offene und interdisziplinäre Teamarbeit schafft neue Perspektiven und liefert neue Impulse für industrielle Applikationen und mögliche zukünftige Serienprodukte.

  • Festo intern: Kernteam Bionic Projects, Forschung und Entwicklung, Produktmanagement, Versuch, Produktentwicklung, Produktdesign, Messebau, Corporate Design und weitere
  • Hochschulen und Institute: TU Berlin, Delft University of Technology, Universität Frankfurt, TU Ilmenau, Friedrich-Schiller-Universität Jena, Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz, Max-Planck-Institut für terrestrische Mikrobiologie Marburg, TU München, Hochschule Oslo und Akershus, Department of Product Design, University of Applied Sciences Ravensburg-Weingarten, ZeMA Saarbrücken, Universität Stuttgart, CIN Universität Tübingen, Universität Ulm, Fraunhofer IPA und weitere
  • Externe Firmen: aeroix GmbH, Ebert Zobel Industrial Design GbR, Effekt-Technik GmbH, Evologics GmbH, JNTec GbR, Nnaisense SA, Sachs Engineering und weitere

Das Team der BionicHydrogenBattery: Ingenieure, Designer, Biologen und Software-Spezialisten von Festo

Das Team der BionicHydrogenBattery: Ingenieure, Biologen, Designer und Programmierer von Festo

Was wollen wir mit dem Bionic Learning Network erreichen?

Die Ziele – mehr als nur die Entwicklung neuer Technologien

Impulse setzen und Innovationen anstoßen, inspirieren und begeistern – als Technologieführer und als Lernunternehmen verfolgen wir mit dem Bionic Learning Network klare Ziele:

  • Netzwerke knüpfen und Menschen aus unterschiedlichen Bereichen motivieren, ihre Ideen mit uns zu entwickeln
  • Aktuellste Trends in Forschung und Entwicklung wahrnehmen und dabei neue Technologien und Fertigungsverfahren erproben
  • Die Kreativität in Lösungsfindungsprozessen steigern und durch Prototypbau die Produktvorentwicklung vorantreiben
  • Über die gezeigten Lösungsansätze mit unseren Kunden und Partnern in den Dialog treten und Kundenresonanz zu innovativen Themen abfragen
  • Unsere Lösungskompetenz ansprechend visualisieren, um damit junge Menschen für Technik zu begeistern und neue Talente zu finden

Die BionicANTs: Technologieträger, Entwicklungsplattform und Hingucker in einem

Die BionicANTs: Technologieträger, Entwicklungsplattform und Hingucker in einem

Wie profitieren Sie als Kunden davon?

Entwicklungspartner Festo – Impulsgeber für Kundeninnovationen

Die Future Concepts des Bionic Learning Networks dienen als Entwicklungsplattformen, die unterschiedlichste Technologien und Komponenten kombinieren – von den Fertigungskonzepten über die eingesetzten Serienprodukte hin zu Software sowie Steuer- und Regelungstechnik.

Durch die kontinuierliche Optimierung der einzelnen Technologien erhalten wir vielschichtige Erkenntnisse und Ansätze, um gemeinsam mit Ihnen neue Produkte und Applikationen zu entwickeln und zu verbessern. Das hieraus gewonnene Know-how macht uns zum Partner Nummer eins unserer OEM-Kunden unterschiedlichster Branchen und Ansprüche.

Mit den passenden Komponenten und Lösungen, Services und Fachwissen unterstützen wir Ihre Produktentwicklung von Anfang an und begleiten sie von der Marktanalyse zur Funktionssimulation über Prototypen bis hin zu einer effizienten und produktiven Serienfertigung.

Der Bionische Handling-Assistent: Future Concept zur simultanen Entwicklungen verschiedenster Querschnittstechnologien

Der Bionische Handling-Assistent: Future Concept zur simultanen Entwicklungen verschiedenster Querschnittstechnologien

Von der Bionik zur Biologisierung: Ökologische Innovationen für die Welt von morgen

Mit seiner Automatisierungstechnik möchte Festo klimaschonende Lösungen liefern und dadurch zur Verbesserung der Lebensqualität heutiger und kommender Generationen beitragen. Daher beschäftigt sich das Unternehmen intensiv damit, wie Prozesse mit geringerem Materialverbrauch und mehr Recycling ablaufen und welche alternativen Materialien zum Einsatz kommen können.

Besonders vielversprechend ist es, die Biologie als Aufgabenfeld für die Automatisierung zu erschließen, denn mit Automatisierung sowie ausgefeilter Steuerungs- und Regelungstechnik lassen sich biologische Prozesse beschleunigen, skalieren und damit wirtschaftlich nutzbar machen. So wird die kleinste Fabrik der Zukunft in einer biologischen Zelle zu finden sein.

Dr. Michael Sinsbeck, Leitung Bionic Projects bei Festo


„Durch das Zusammenspiel von langjähriger Erfahrung und hoch entwickelter Technologie nimmt Festo hier eine Leitfunktion ein und zeigt, was mit Automatisierungstechnik im Bereich der Biologisierung möglich ist.“

Dr. Michael Sinsbeck, Leitung Bionic Projects bei Festo

Adaptive Greifer: vom bionischen Konzept zum Serienprodukt

Das Greifen spielt im Bionic Learning Network seit jeher eine wichtige Rolle. Denn oft liefert die Natur verblüffende Impulse und neue Lösungsansätze für die industrielle Anwendung. In den interdisziplinären Forschungsarbeiten des Netzwerks sind bereits zahlreiche bionische Greifanwendungen entstanden, von denen zwei Konzepte zum Serienprodukt weiterentwickelt wurden.

Adaptiver Greiffinger DHAS: inspiriert von der Fischflosse

Adaptiver Greiffinger DHAS: inspiriert von der Fischflosse

Der adaptive Greiffinger DHAS beruht auf dem verblüffenden Verhalten der Fischschwanzflosse. Drückt man seitlich gegen die Flosse, knickt diese nicht weg, sondern wölbt sich um den Druckpunkt herum. Diesen so genannten FinRay Effect® haben die Entwickler mithilfe von zwei flexiblen Polyurethan-Bändern, die über Zwischenstege miteinander verbunden sind, technisch umgesetzt.

Ob parallel oder zentrisch angeordnet: Beim Greifen passen sich die stabilen, aber gleichzeitig nachgiebigen Greiffinger der Kontur des Werkstückes problemlos an. Das ermöglicht ein sanftes und sicheres Greifen von empfindlichen Objekten mit unregelmäßiger Oberfläche. Der DHAS findet bereits Anwendung in der Lebensmittelindustrie, beispielsweise beim Sortieren von Obst und Gemüse.

Adaptiver Formgreifer DHEF: anpassungsfähig wie eine Chamäleonzunge

Adaptiver Formgreifer DHEF: anpassungsfähig wie eine Chamäleonzunge

Der adaptive Formgreifer DHEF ist eine Weiterentwicklung des FlexShapeGripper. Sein Wirkprinzip ist von der Zunge des Chamäleons abgeleitet. Um Beute zu fangen, lässt das Tier seine Zunge wie ein Gummiband herausschnellen. Kurz bevor seine Zungenspitze das Insekt erreicht, zieht sie sich in der Mitte zurück, während sich die Ränder weiter vorwärtsbewegen. Dadurch passt sich die Zunge der Form und Größe des jeweiligen Beutetieres an und kann es fest umschließen.

Zentrales Element des Greifers ist eine mit leichtem Überdruck gefüllte Silikonkappe, die der Chamäleonzunge nachempfunden ist und sich flexibel und formschlüssig über das jeweilige Greifgut stülpt. Dadurch kann ein Greifobjekt eingeschlossen und gehalten werden. Auch die Aufnahme mehrerer Gegenstände, wie etwa Schrauben aus einer Schale, lässt sich über eine entsprechende Ansteuerung mit Proportionalventilen realisieren.