Verfahrzeitvorgabe
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Bei der Motion App „Verfahrzeitvorgabe“ geben Sie nur die gewünschte Aus- bzw. Einfahrzeit ihres Antriebes an. Das Festo Motion Terminal adaptiert sich daraufhin selbsteinstellend durch eine Lernfahrt auf die vorgegebenen Randbedingungen. Die permanente Überwachung gewährleistet gleichbleibende Zykluszeiten und kompensiert Störgrößen wie Reibung, Versorgungs-/Staudruckänderung und sogar schleichende Massenänderung. Zykluszeitwechsel sind einfach möglich – per Fernsteuerung, manipulationssicher und ohne mechanischen Einstellaufwand. Zusätzlich können Sie Parametersätze für verschiedene Formate einlernen und abspeichern.
Die Grundfunktion für die Motion App ist die höchst präzise abluftgedrosselte Fahrt – ein Einstellen der Drossel von Hand ist nicht mehr notwendig. Sie geben einfach über das Festo Motion Terminal VTEM die Soll-Verfahrzeiten für das Ein- und Ausfahren vor. Anhand der Sensordaten ermittelt der Endlagenschalter die reale Verfahrzeit selbständig und passt die Abluftdrosselung an, bis die vorgegebene Verfahrzeit erreicht wird. Die Zuluftdrossel ist immer zu 100 % geöffnet. Die Ist-Verfahrzeit definiert sich vom Fahrbefehl bis zum Erreichen des Endlagenschalters. Ein Adaptionsalgorithmus stellt durch permanente Überwachung und Anpassung sicher, dass vorgegeben Verfahrzeit immer eingehalten wird. Erkennt der Adaptionsalgorithmus nach der Fahrt, dass die vorgegebene Zeit nicht eingehalten wurde, wird die Drosselung angepasst. Eine Endlagendämpfung gibt es nicht. Diese muss vom Kunden sichergestellt werden. Die Endlagenschalter des Antriebes senden ihre Signale ausschließlich an die digitalen Eingangsmodule der VTEM.
Sie benötigen ein digitales Eingangsmodul CTMM am Festo Motion Terminal sowie zwei digitale Endlagensensoren am Antrieb.
- Vorgaben in der Motion App und durch die SPS-Steuerung:
- Ausfahrzeit
- Einfahrzeit
- Rückgabe an Steuerung:
- Gemessene Verfahrzeit
- Erreichen der Endlage
- Lernfahrt:
Die Inbetriebnahme erfolgt manuell oder mit Hilfe der Lernfahrt. Die Lernfahrt führt so viele Hübe aus, bis die gewünschte Ist-Verfahrzeit im Toleranzband liegt. Sie starten die Lernfahrt in der WebConfig oder über den Transferkanal. Wird das Toleranzband erreicht, stoppt die Bewegung im eingefahrenen Zustand. Die Lernfahrt wird vom Anwender über die Lernfahrt-App #60 gestartet.
- Persistente Speicherung von „gelernten Werten“:
Beim Ausschalten werden die „gelernten Werte“ dauerhaft gespeichert. So müssen Sie beim nächsten Einschalten keinen neuen Lernprozess starten. Die Applikationsparameter müssen separat gespeichert werden.
Haben sich seit dem Ausschalten in der Peripherie Parameter geändert, kann es sein, dass die erste Bewegung mit falschen Werten erfolgt. Dadurch kann ein unvorhersehbares Verhalten auftreten.
Wichtig: Dies müssen Sie bei längeren Stillstandszeiten unbedingt beachten! Beim Wiedereinschalten werden die Applikations‐ und Systemparameter auf Veränderung geprüft. Sind Änderungen vorhanden, setzt VTEM die „gelernten Werte“ wieder auf Default zurück.
- Vorbelüftungsfunktion:
Liegt der Druck in den Zylinderkammern beim Start der Motion App mehr als 20 % unter Versorgungsdruck, werden beide Kammern vor dem Start einer geforderten Bewegung kontrolliert belüftet. Dadurch wird verhindert, dass der Kolben in eine vollständig vorentlüftete Endlage einfährt.
- Gültigkeitsbereich:
- Genauigkeit: ± 2 %, jedoch nicht genauer als ± 20 ms
- Maximal zulässige Anzahl von Einlernhüben: 10
- Die Genauigkeitsangaben bzw. die Anzahl der Einlernfahrten gelten für:
- Zylinderdurchmesser ≥ 25 und ≤63,
- bei Geschwindigkeiten ≥ 0,15 m/s,
- Schlauchlängen ≤5 x Zylinderhub
- Zylinderhub ≥ 50 mm und ≤500 mm
- Masse [kg] ≤0,004 x Versorgungsdruck [bar rel] x ( Zylinderdurchmesser [mm²] )
z.B. Versorgungsdruck 6 bar, Zylinderdurchmesser 25 mm ==> maximal zulässige Masse = 15 kg
- Außerhalb dieser Grenzen ist der Betrieb der App ebenfalls möglich, jedoch können Einschränkungen bei der Genauigkeit oder der Anzahl der benötigten Lernfahrten auftreten.
- Die minimal mögliche Verfahrzeit ist abhängig vom betriebenen Zylinder und der Verschlauchung.
- Hinweise:
- Beachten Sie die max. Aufprallenergie des Zylinders. Sie müssen z.B. durch zusätzliche Dämpfer sicherstellen, dass diese nicht überschritten wird.
- Für fernsteuerbare Änderung der Verfahrzeit oder Änderung der Parametersets müssen Sie die Bewegungsaufgabe kurzzeitig deaktivieren und im Anschluss wieder aktivieren.
- Ein reduzierter Versorgungsdruck kann ggfs. die Genauigkeit erhöhen.
- Vom üblichen Zyklus abweichen Pausenzeiten führen zu einer Abweichung der Verfahrzeit.
- Wenn ein nicht in der Datenbank vorhandener Zylinder verwendet wird (unknown), kann das zu einer höheren Anzahl der Lernzyklen führen.