

Gründertipp
START:IP
ist eine Initiative von INiTS, die Gründungsinteressierten technologieba-
sierte Geschäftsideen anbietet und so die Resultate aus akademischer oder indus-
trieller Forschung verwertet. Für ausgewählte Spitzentechnologien aus Österreich,
Deutschland und der CEE-Region werden erfahrene Gründerteams zusammenge-
stellt und anschließend beim Unternehmensaufbau begleitet.
www.startip.atsiere ihnen, anstatt es selbst in die Hand
zu nehmen und ihren Wünschen entspre-
chend zu gestalten. Sie suchen nach
Rechtfertigungen und Entschuldigungen,
anstatt die Verantwortung zu überneh-
men. Und dann sind da auch noch die ex
tremen Optimisten, die von dem naiven
Glauben beseelt sind, es müsse ihnen al-
les im Leben gelingen. Die Dinge nicht zu
sehen wie sie sind, kann jedoch auch di-
rekt in eine Sackgasse führen und den Er-
folg von vornherein verhindern.
Erfolg ist vergänglich
Wie sehr das Scheitern der Normalfall ist,
belegen die Forschungen des britischen
Ökonomieprofessors Leslie Hannah von
der London School of Economics. Er hat
das Schicksal der hundert größten US-
Konzerne aus dem Jahre 1912 verfolgt
und kam zu einem erstaunlichen Ergeb-
nis: Mit zwei Ausnahmen rangiert heute
nicht nur keiner mehr unter den Top 10,
sondern ist nicht einmal mehr unter den
Top 100 zu finden. Trotzdem ist das noch
eine gute Quote verglichen mit jenen rund
2.000 Autofirmen, die zu Beginn der Mo-
torisierung in den USA blühende Geschäf-
te machten. Von ihnen hat weniger als ein
Prozent überlebt.
Scheitern gehört dazu
Mehr als 80 Prozent aller Start-ups schei-
tern innerhalb von drei Jahren, vermutet
Professor Hannah. „Schöpferische Zerstö-
rung“ nannte bereits in den 1940er-Jahren
der weltberühmte Nationalökonom und
Harvard-Professor Joseph Schumpeter
dieses Phänomen als Paradoxon des
„Erfolgreiches Scheitern meint man im
Startup-Ökosystem mit 'pivotieren'.
Das richtige Scheitern mit Verlusten tut
natürlich weh. In allen Fällen gibt es
aber eine enorme Lernkurve, die beim
nächsten Mal eine gute Basis für eine
höhere Erfolgswahrscheinlichkeit ist.“
Dr. Irene Fialka, CEO, INiTS Universitäres Gründerservice Wien
Bild: INiTS / Martina Draper
1.2017
trends in qualification
Impulse
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