Table of Contents Table of Contents
Previous Page  26 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 52 Next Page
Page Background

Tipp

Die Akzeptanz der Mitarbeiter ist

enorm hoch, wenn sie in die Erarbei-

tung der Kompetenzprofile eingebun-

den werden. Zudem kennt niemand

die Anforderungen bei einer Aufgabe

besser, als die betroffenen Mitarbei-

ter selbst.

Organisation – die Mitarbeiterinnen und

Mitarbeiter – gezielt an eine optimierte Ab-

deckung der Kernkompetenzen herange-

führt. Genau hier setzt das Kompetenzma-

nagement an. Es führt eine Organisation

Schritt für Schritt dorthin, wo sie sich unter

effizientem Einsatz der verfügbaren Mittel

und Möglichkeiten befinden möchte.

Kompetenzentwicklung nach Maß

Die Leiterin der Personalentwicklung bei

BPW erklärt: „Die Schwerpunktverlage-

rung von der Weiterbildung durch klassi-

sche Schulungen hin zu bedarfsgerech-

ter, individueller Kompetenzentwicklung,

die stimmig zur Unternehmensentwick-

lung ist, war für uns eines der Hauptziele

bei der Einführung eines strategischen

Kompetenzmanagements. Denn das typi-

sche Gießkannenprinzip – ein bisschen

Schulung für jedermann – hat ausge-

dient, weil es nicht mehr zu den sich än-

dernden Rahmenbedingungen unseres

Unternehmens passt.“

Ebenso wichtig war es für BPW, systema-

tisierte und standardisierte Beschreibun-

gen von Kompetenzen zu erhalten, um so

ein gemeinsames, unternehmensweites

Verständnis der Anforderungen an Mitar-

beiter und Führungskräfte zu bekommen.

Denn nur so können den Mitarbeitern

stimmige Entwicklungs- und Einsatzchan-

cen aufgezeigt werden. Sabine Pflichten-

höfer: „Diese neu gewonnene Transpa-

renz hilft uns dabei, eine Übersicht zu

bekommen, welche Kompetenzen abtei-

lungsübergreifend relevant sind. Das sind

wertvolle Informationen, wenn es bei-

spielsweise um die interne Besetzung von

Projektteams oder Vakanzen geht".

Vernetzte Sicht statt Bauchgefühl

Personalentwicklung und -auswahl ver-

langen nach einer vernetzten Sicht- und

Denkweise. Schulungen sollten nicht nur

nach Bauchgefühl eingesetzt werden,

ohne die Entwicklung des Unternehmens

und des Marktes zu berücksichtigen.

Daran muss sich auch das strategische

Kompetenzmanagement orientieren.

Bevor man sich also über die Themen

Training, Coaching und Entwicklung Ge-

danken macht, sollte man sich zuerst

anschauen, wohin sich der Markt entwi-

ckelt, wohin das Unternehmen und was

die strategischen Ziele sind. Mit solch

einem „Kompetenz-Mapping“ gelingt es,

die strategischen Anforderungen des

Unternehmens in Kompetenzen zu über-

setzen.

Bedarfsgerecht und individuell

Das Kompetenz-Mapping vergleicht auch

die vorhandenen Ressourcen mit den

Marktanforderungen, woraus sich Schlüs-

selmaßnahmen zur Personalentwicklung

ableiten lassen – weg von der „Gießkan-

ne“ hin zu einer hoch individualisierten

Personalentwicklung.

Sabine Pflichtenhöfer: „Wir haben bei-

spielsweise unsere Projektleiter im Rah-

men von 180°-Feedbacks und kompetenz-

basierten Interviews gegen das neue

Kompetenz-Anforderungsprofil für „A-Pro-

jektleiter“ gespiegelt. Das Ergebnis zeig-

te, dass unsere Projektleiter unterschied-

lichste ‚Lücken‘ mitbringen. Früher hätte

man wahrscheinlich ein allgemeines Se-

minar wie ‚Projektmanagement für Exper-

ten gebucht – heute weiß ich, dass jeder

Projektmanager etwas anderes, etwas In-

dividuelles braucht. Diese Vorgehenswei-

se hat auch die Zufriedenheit unserer Pro-

jektprofis enorm gesteigert, weil sie nicht

mehr in ein Seminar gehen müssen, bei

dem sie nur 10 % des Inhalts gebrauchen

können.“ Eine „Win-Win“-Situation so-

wohl für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

als auch das Unternehmen.

Der Autor:

Klaus Zimmermann

ist der

Leiter von Training and Consulting bei

Festo Didactic in Deutschland.