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Bilder: Patzelt, Fotolia, Wikimedia Commons

Es lebe der Misserfolg

„Fuck up Nights“ heißen neuartige

Abendveranstaltungen, an denen sich Un-

ternehmensgründer vor Publikum zu ihren

früheren Misserfolgen bekennen. Entstan-

den ist die Idee in Mexiko und sie hat

rasch ihren weltweiten Siegeszug ange-

treten. In mehr als hundert Städten gibt

es inzwischen solche Abende, und in

Deutschland vergeht kaum ein Monat,

ohne dass in einer Großstadt Gescheiterte

öffentlich von ihren Pannen und Pleiten

berichten. Die launig vorgebrachten Bot-

schaften begeistern das Publikum, denn

sie lauten: Scheitern kann schlimm sein,

muss aber nicht das Ende bedeuten. Aus

Niederlagen ist wertvolles Feedback für

einen Neuanfang zu holen, wenn nicht die

Fehler bei anderen gesucht werden.

• Würdevoll kapitulieren

Meist handelt es sich nur um eine

kleine Niederlage. Da hilft weder ver-

drängen noch verleugnen, sondern

sich einer ehrlichen (Selbst)Analyse

zu stellen.

• Auszeit nehmen

Für eine Weile Abstand halten, die

Lage sondieren, das Geschehene

reflektieren.

• Selbstrespekt bewahren

Nicht einknicken und Wunden lecken,

sondern an sich glauben und Kraft für

einen Neustart schöpfen.

Schaden macht klug

Aus den Fehlern lernen, daran wach-

sen und besser werden.

• Optimistisch auf dem Boden bleiben

Die richtige Einstellung lässt ein

Vorhaben gelingen oder scheitern.

Eine gute Mischung aus Optimismus,

Vertrauen in die eigenen Kräfte und

Realitätssinn entwickeln.

• Richtige Vorbilder suchen

Fleiß, Leistungsbereitschaft und Be-

geisterungsfähigkeit, das sind nur

einige der Erfolgseigenschaften –

von Vorbildern kann man viel lernen.

Sechs Tipps für

bestes Scheitern

Beim nächsten Start wird’s besser

Wer aus seinen Fehlern lernt, der hat gute

Chancen sich zu verbessern, und darf

beim nächsten Anlauf auf einen Erfolg

hoffen. Denn jeder Fehler ist eigentlich ein

Helfer. Und wer aus seinen Fehlern lernt,

der macht sie wahrscheinlich kein zweites

Mal. Die „Fuck up Nights“ lassen nicht nur

ein Tabu fallen und zeigen, dass das Re-

den über Misserfolg und Scheitern salon-

fähig geworden ist – sie erweitern auch

den Horizont. So bekennt auch freimütig

der mit seinen ersten Firmen immer wie-

der am Bankrott vorbeigeschrammte

Travis Kalanick, Mitbegründer des Fahr-

dienstleisters Uber, dass er sich nach dem

Scheitern einmal zwei Monate mit Arbei-

ten an einem Strand in Thailand über

Wasser hielt. Frei nach dem Motto: Wenn

du schon scheiterst, dann hab' wenigs-

tens Spaß daran!

1.2017

trends in qualification

Impulse

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