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ussland ist Grösse pur: Von Ost nach West 9000 Kilo­
meter lang, von Nord nach Süd 4000 Kilometer breit,
ist das flächengrösste Land der Erde fast so gross
wie Europa und Australien zusammen. Russland,
das sind zwei Kontinente, Europa und Asien, Temperaturen,
die von unter minus 60 Grad bis über 35 Grad reichen, und
eine unendlich reiche Natur, in der durchschnittlich nur etwas
mehr als acht der insgesamt 143 Millionen Einwohner sich
einen Quadratkilometer teilen. Und Russland ist ein Land des
Wassers. Geschätzte 120 000 Flüsse fliessen in zwei Millionen
Seen und fünf Meere. Russland verfügt über die weltgrössten
und -tiefsten Binnenseen: das Kaspische Meer und den
1637 Meter tiefen Baikalsee, der rund ein Fünftel aller Süss­
wasser­reserven umfasst.
Solide Wachstumsraten
Die Schätze der Natur sind Russlands wirtschaftliches Rückgrat.
Zwischen Belgorod und Beringsee befinden sich 16 Prozent
aller mineralischen Ressourcen der Erde. Russland nennt die
weltgrössten Erdgasvorräte sein Eigen, verfügt über 50 Prozent
der weltweit bekannten Kohlevorkommen und 12 Prozent der
Ölreserven. Das macht das Land reich, aber auch abhängig von
der Entwicklung der Öl- und Gaspreise, denn der russische
Export besteht zu rund 80 Prozent aus Rohstoffen. Nach Angaben
des Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft konnte sich die
russische Wirtschaft nach der Weltwirtschafts- und Finanzkrise
dank anziehender Rohstoffpreise deutlich erholen. Auf ein
negatives Wirtschaftswachstum von 7,9 Prozent im Jahr 2009
verzeichnete Russland in den Jahren 2010 und 2011 wieder
Zuwachsraten von jeweils 4,3 Prozent, für 2012 3,6 Prozent.
2013 rechnen der Internationale Währungsfond, die Weltbank
sowie die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung
mit einem Wachstum von 3,3 bis 4 Prozent.
Integration mehrt Sicherheit
Positiv hat sich auf die russische Wirtschaft auch der Beitritt
Russlands zur Welthandelsorganisation (WTO) ausgewirkt. Die-
ser schafft die Grundlagen für die Einrichtung einer Freihandels-
zone mit der Europäischen Union. Laut Ost-Ausschuss rechnet
die Weltbank mit daraus resultierenden Wachstumsimpulsen
von 11 Prozent des Bruttoinlandsprodukts bis 2021. Der Beitritt
soll die Integration in die Weltwirtschaft verstärken, das Land
weiter für Waren öffnen und die Investitions­sicherheit steigern.
Als weiteres positives Zeichen wird auch der Beitritt zur
OECD-Konvention zur Korruptionsbekämpfung im Februar 2012
gewertet.
Qualifikation erhöht Qualität
Russland als Zukunftsmarkt hat Festo schon früh erkannt und
ist seit 1971 Partner der russischen Industrie für hochwertige
Automatisierungs- und Qualifizierungslösungen. Der heutige
Erfolg von Festo beruht nicht zuletzt auf den steigenden An­
forderungen an Qualität und Energieeffizienz der russischen
Maschinen- und Anlagenbauer. Neben der Fabrikautomation spielt
die Prozessautomation eine grosse Rolle. Mehr als 9000 Kun-
den in der Automation und 3000 in der Didactic werden be-
treut durch die russische Landesgesellschaft von Festo mit Sitz
in Moskau und sechs Verkaufsbüros in St. Petersburg, Novosi-
birsk, Tscheljabinsk, Irkutsk, Samara und Rostov am Don sowie
weitere Vertretungen in insgesamt 21 Städten.
Maschinenbau strebt auf den Weltmarkt
Alexey Vititnev, Geschäftsführer Festo Russland, beobachtet
für den Maschinenbau zwei anhaltende Trends: „Zum einen
Blick auf den Kreml:
der älteste Teil Moskaus und historischer Mittelpunkt der Stadt an der Moskwa.
Hannover Messe 2013
Internationales Zeichen
nationaler Stärke
Als Partnerland der diesjährigen Hannover Messe
möchte Russland seine wachsenden internationalen Wirt­
schaftsaktivitäten unter Beweis stellen. Gleichzeitig
forciert die russische Regierung den Ausbau landesweiter
Strukturen und stärkt die Binnenwirtschaft. Sogenannte
prioritäre Programme fördern unter anderem die Bereiche
der Landwirtschaft, des Wohnungsbaus und der Infra-
struktur. Im Zuge dessen sollen bis zu 25 Millionen quali­
fizierte Arbeitsplätze entstehen. Damit bieten sich auch
für europäische Unternehmen neue Möglichkeiten. Die
Voraussetzungen sind günstig, denn die Struktur der
in Russland aktiven europäischen Firmen ähnelt der in
Westeuropa. Über 90 Prozent davon sind mittelständische
Unternehmen.
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