

en Umgebung stellen. Fernab von ge-
wohnten Strukturen entwickeln sie eine
ungeheure Kraft, sich selbst zu entfalten
und neue Kompetenzen zu entwickeln.
Der Vorteil global agierender Unterneh-
men liegt darin, dass diese ihren Mitarbei-
tern genau das bieten können und noch
mehr: Die Erweiterung der Berufsqualifi-
kation durch internationale Erfahrung
erhöht die Karrierechancen um ein Vielfa-
ches und hilft jungen Talenten Kompeten
zen zu erwerben, die sie für internationale
Arbeitsaufgaben qualifizieren.
Austausch von „best-practice“
Festo setzt auf ein „Regional Talent Ex-
change Program“, um die Internationalität
und Vernetzung junger Mitarbeiter zu för-
dern. Sie sollen in diesem Programm die
Zusammenarbeit mit Menschen aus ihnen
bisher fremden Kulturen, deren spezifi-
sche Konzepte der Wahrnehmung, des
Denkens, Fühlens und Handelns erfassen,
verstehen und lernen, angemessen zu in-
teragieren.
„Der Austausch von „best-practice“ unter
den teilnehmenden Ländern gehört eben-
falls zu den wichtigen Zielsetzungen des
Programms. So haben junge Talente die
Chance, sich fachlich on the job im Aus-
land weiterzuentwickeln. Dabei lernen sie
Kolleginnen und Kollegen aus anderen
Ländern und Kulturen kennen, sammeln
interkulturelle Erfahrung und erleben Fes-
to aus der globalen Perspektive“, erklärt
Boglárka Simonics, HR-Leiterin bei Festo
Österreich. Den Schwerpunkt ihrer Aufga-
be sieht die gebürtige Ungarin vor allem
darin, die Zusammenarbeit zwischen ein-
zelnen Ländern zu verbessern und die glo-
bale HR-Strategie von Festo unter Berück-
sichtigung der jeweils lokalen Bedürfnisse
zu implementieren.
Organisation von Auslandseinsätzen
Die Förderung junger Mitarbeiter im Sin-
ne einer international funktionierenden
Vernetzung ist in diesem Zusammenhang
enorm wichtig, wenngleich auch nicht
immer unkompliziert. Denn die Organisa-
tion von Auslandseinsätzen bedeutet
auch für das Unternehmen einen großen
administrativen Aufwand. Speziell Südaf-
rika hat strenge Einreisebestimmungen
für alle, die vor Ort arbeiten wollen, und
auch das Visumprozedere ist äußerst
kompliziert.
Think global, act local
„Zu Beginn gab es Überlegungen, wel-
ches Visum ich benötige, wie und wo ich
wohnen werde, ob es hohe Risiken dabei
gibt und wie ich in der Firma aufgenom-
men werde. Doch es wurde letztlich alles
im Vorfeld perfekt organisiert. Die Kolle-
gen vor Ort haben mich sehr gut betreut
und mir meine anfänglichen Sorgen ge-
nommen, sodass ich mich uneinge-
schränkt auf meine neuen Herausforde-
rungen freuen konnte“, erzählt Michael
Weinberger, der auch persönlich aller-
hand Vorbereitungen für den Ausland-
seinsatz zu bewältigen hatte. So ging es
abseits des Kofferpackens um einen ärzt-
lichen Rundum-Check, Impfauffrischun-
gen und nicht zuletzt um die nötigen Eng-
lischkenntnisse. Um dahingehend gut
vorbereitet zu sein und die entsprechen-
den technischen Fachbegriffe auf Englisch
parat zu haben, hat Weinberger schon
lange vor seiner Abreise mit englischen
Berechnungsprogrammen auf seinem
Computer gearbeitet.
Stolpersteine vermeiden
Damit der Auslandseinsatz eines Mitar-
beiters reibungslos und zufriedenstellend
für alle Seiten verläuft, gilt es für interna-
tional aufgestellte Industrieunternehmen
typische Stolpersteine zu vermeiden.
Dazu gehört ineffizientes Entsendungs-
management, das sich mit notwendigen
personellen Ressourcen sowie dem ent-
sprechenden Know-how der Personalver-
antwortlichen schon zu Beginn der Pla-
nungen verhindern lässt. „Klare
Richtlinien, standardisierte Prozesse und
Transparenz bei Auslandseinsätzen hel-
fen, die Effizienz und das Tempo zu stei-
gern. Aussagen wie ‚Schau ma mal‘ oder
‚Augen zu und durch‘ sind jedenfalls kei-
ne guten Ansätze“, sagt Simonics.
Einreisebestimmungen
und rechtliche Fragen
Es kommt zwar immer seltener vor, dass
Mitarbeiter mit einem Touristenvisum ihre
neue Stelle im Ausland antreten, aller-
dings zählt dieser Punkt noch immer zu
den unglücklichsten Fehlern, die passie-
ren können. Denn die Nichteinhaltung von
Reise-, Visa und Aufenthaltsbestimmun-
gen ist kein Kavaliersdelikt. Es drohen
dem Unternehmen Strafen, Beschäfti-
gungsverbote oder eine besonders stren-
ge Beaufsichtigung der Firma durch die
Behörden, die auch die Abwicklung
Ein tolles Team:
einige Mitarbeiter des
technischen Supports bei Festo in
Johannesburg – Michael Weinberger
hält die Flagge als Zweiter von rechts.
1.2017
trends in qualification
Impulse
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