Foto: Fraunhofer IML
unter Leitung von Professor Osamu
Hasegawa entwickelte Roboter Hiro
(Human Interactive Robot). Auf Basis
des Algorithmus SOINN (Self-Organizing
Incremental Neural Network) nimmt er
Befehle auf, sammelt die nötigen Daten
und Informationen, um die Befehle
später auszuführen. Wenn Hiro nicht
weiter weiss, fragt er nach. Entschei-
dend ist dabei, dass der Roboter alle
neuen Informationen für den späteren
Gebrauch abspeichert und Schlussfolge-
rungen für neue Problemstellungen
ziehen kann. Der Roboter entwickelt sich
so selbst weiter, um Aufgaben zu lösen,
für die er ursprünglich nicht program-
miert war. Hasegawa hofft, dass SOINN
eines Tages auch praktisch zum Einsatz
kommt, etwa bei der Kontrolle von
Ampelsystemen. Mithilfe der Analyse
öffentlicher Überwachungsgeräte und
von Unfallberichten könnten so bei-
spielsweise Staus abgebaut werden.
Die intelligente Box
Mit dem inBin haben das Fraunhofer IML
und der Lehrstuhl für Förder- und Lager-
wesen der TU Dortmund den ersten
intelligenten Behälter entwickelt. inBin
kommuniziert mit Menschen und
Maschinen, trifft selbstständig Ent-
scheidungen, überwacht seine Umge-
bungsbedingungen und steuert Lo-
gistikprozesse. Mittels so genannter
invertierter Lichtschranken lokalisiert
der intelligente Behälter seine Position
und erfasst per integrierter Sensorik
wichtige Umgebungsparameter wie
beispielsweise die Lufttemperatur.
So kann ein inBin entscheiden, ob er
sich in einem komplexen Lagersystem
mit unterschiedlichen Klimazonen am
richtigen Ort befindet. Was den intelli
genten Behälter darüber hinaus so
besonders macht, ist nicht nur seine
Fähigkeit, mit anderen inBins zu
kommunizieren, um den Logistikprozess
zu optimieren, sondern auch direkt
Kontakt mit Menschen aufzunehmen.
Damit schafft der intelligente Behälter
die Verbindung zwischen dem Men-
schen und dem Internet der Dinge.
Das Internet der Dinge
Bald werden mehr Dinge im Internet
sein als Menschen, prognostizieren
Zukunftsforscher. Ganze Anlagen
kommunizieren dann über ihre physi-
schen Grenzen hinaus. Gelingen soll
dies mittels des so genannten „Internet
der Dinge“. Ein Meilenstein in dieser
Entwicklung wurde erst im Juni dieses
Jahres gesetzt. Für die meisten Men-
schen unbemerkt hatten die grossen
Web-Konzerne auf das Internet-Proto-
koll Version 6 umgestellt und damit die
Zahl der verfügbaren Web-Adressen
von 4,3 Milliarden auf 340 Sextillionen
(Sextillion = eine Ziffer mit 36 Nullen)
erhöht. Damit können nicht nur Handys
Künstliche Intelligenz
Die Künstliche Intelligenz (KI)
beschäftigt sich mit der Frage, wie
intelligentes Verhalten automatisiert
werden kann. Wissenschaftler tun
sich allerdings schwer mit einer
eindeutigen Begriffsabgrenzung, da
schon für den Begriff „Intelligenz“
keine eindeutige Definition existiert.
In der Praxis von Forschung und
Entwicklung versteht man unter KI
eine Form von Intelligenz mit
menschenähnlichen Zügen schaffen.
Beispiele sind Computer, die eigen-
ständig Lösungen für Probleme
finden. Der Begriff der Künstlichen
Intelligenz wird jedoch auch in vielen
Fällen für eine vorgetäuschte, ver-
meintliche Intelligenz herangezogen,
unter anderem für Computerspiele,
die mittels einfacher Programme
intelligente Verhaltensmuster
nachahmen.
inBin:
Der intelligente Behälter
ist in der Lage, den gesamten
Kommissioniervorgang zu
leiten und zu kontrollieren.
1.2013
trends in automation
Impulse
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