Intelligente Logistik:
Das digitale Produktgedächtnis
macht den Warenfluss sicher und schnell.
Der Visionär Steve Jobs
(1955-2011) und Apple
haben vor fünf Jahren mit dem iPhone den Smartphone-
Boom entfacht. Heute vernetzen sich Smartphones
auf intelligente Weise mit der Haussteuerung, mit
Fahrzeugen oder Maschinen und Anlagen.
HIRO:
Der humanoide Roboter greift auf
bestehendes Wissen zurück und zieht Schluss-
folgerungen für neue Problemstellungen.
Die Autobranche
arbeitet schon lange daran, Fahrer,
Fahrzeug und Umwelt intelligent zu vernetzen. Auch beim
BMW i8 Concept beispielsweise spielt die Einbindung von
Smartphone und Internet eine bedeutende Rolle.
Foto: KAWADA Industries and inc.
N
och vor wenigen Jahren war ein
Fahrzeug ein Fahrzeug und ein
Mobiltelefon ein Gerät zum Tele-
fonieren von unterwegs. Heute
ist ein Auto ein hochkomplexes Trans-
portmittel, das mit dem Fahrer „kommu-
niziert“ und mit zahlreichen Assistenz-
systemen das Fahren komfortabler und
sicherer macht. Ein Mobiltelefon ist heu-
te „smart“, es kann navigieren, in Sekun-
denschnelle Informationen bereitstellen
über Restaurants und Einkaufsmöglich-
keiten in der Umgebung und das Ganze
auf Basis der erlernten Verhaltensmuster
seines Besitzers. Und was bringt die Zu-
kunft? Experten glauben fest daran, dass
beispielsweise in nicht allzu ferner Zu-
kunft die Jacke für Senioren unterschied-
lichste Körperfunktionen registriert und
im Notfall den Rettungsdienst alarmiert.
Dasselbe gilt für Kühlschränke, die
eigenständig Milch und Butter nachkau-
fen, oder Waschmaschinen, die genau
dann waschen, wenn der Strom gerade
günstig ist. Die industrielle Produktion
soll über das so genannte „Internet der
Dinge“ komplexe Netzwerke bilden, in
denen das Rohmaterial mit der verar-
beitenden Anlage kommuniziert und ihr
mitteilt, was sie aus ihm machen soll.
Dinge, die denken
Können Dinge überhaupt intelligent
sein? Ist beispielsweise ein autonomes
industrielles Vision System mit einge-
bautem Mini-Rechner, das selbst kom-
plexe Muster erkennen und auswerten
kann, intelligent? Philosophen versu-
chen seit Jahrhunderten das Phänomen
der Intelligenz im Allgemeinen und
Wissenschaftler die Intelligenz des
Menschen im Besonderen zu begreifen.
An der Komplexität und den Fähigkeiten
des menschlichen Gehirns gemessen,
kann man heute keine Maschine als
intelligent bezeichnen. Verglichen mit
einer Dampfmaschine in der industriellen
Revolution, bezeichnen wir einen Ro-
boter in der Automobilherstellung, der
eine Unzahl menschlicher Handgriffe
ersetzt, aber zu Recht als intelligent.
Er kann unterschiedliche Werkteile
erkennen, Entscheidungen bezüglich
deren Bearbeitung treffen und die
notwendigen Arbeitsschritte eigen-
ständig durchführen.
Schwache KI vs starke KI
Einen praktikablen Ansatz, die Intel-
ligenz in Dingen greifbar zu machen,
liefert seit den fünfziger Jahren des
zwanzigsten Jahrhunderts die Diskussion
um die so genannte „Künstliche Intel-
ligenz (KI). John R. Searle, Professor für
Philosophie an der Berkeley University,
unterschied als erster die so genannte
„schwache KI“ von der „starken KI“. Er
befreite so die Maschinen von dem bis
heute unerfüllten Anspruch, über ein
Bewusstsein verfügen zu müssen, um
als intelligent zu gelten. Schwache KI
bedeutet nach Searle die Simulation
menschlicher Intelligenz, die versucht,
Probleme zu lösen und Anwendungen
durchzuführen. Sie ahmt intelligentes
Verhalten mittels Mathematik und
Informatik nach. Der starken KI geht
es hingegen um das Schaffen von
Bewusstsein und echtem Verstand,
d.h. die Form der künstlichen Intel-
ligenz, die die gleichen intellektuellen
Fertigkeiten wie der Mensch hat oder
ihn sogar übertrifft.
Der denkende Roboter
Losgelöst von dem Anspruch auf echtes
Bewusstsein lassen sich Maschinen, die
selbstständig Aufgaben ausführen, also
guten Gewissens als intelligent bezeich-
nen. Ein Highlight intelligenter Maschinen
ist der am Tokyo Institute of Technology
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