

trends in automation:
Was fasziniert Sie persönlich am Thema SupraMotion?
Dr. Susanne Krichel:
Es gibt zwar bereits verschiedene
Lösungen, um Objekte berührungslos zu lagern und
zu führen. Aber nur mit Supraleitung gelingt es, gleich
zeitig eine räumliche Rotation um 360° in beliebige
Richtungen durchzuführen – und das ohne aufwendige
Regelungstechnik und mit geringem Energieeinsatz.
Wir sind derzeit dabei, herauszufinden, in welchen
Anwendungsbereichen die Eigenschaften dieser faszi-
nierenden Technologie einsetzbar sind. Dabei betreten
wir komplettes Neuland und lassen unseren Ideen viel
kreativen Freiraum.
SupraMotion gibt es seit 3 Jahren auf der
Hannover Messe – wie wird es künftig weitergehen?
Krichel:
Wir zeigen mittlerweile nicht mehr nur beein-
druckende Schwebeeffekte und die Möglichkeiten der
Supraleiter-Technologie, sondern diskutieren aktiv mit
der Automatisierungsbranche über ihre Potenziale.
In den letzten Jahren haben wir bei zahlreichen Kunden-
gesprächen festgestellt, dass einzelne Elemente unserer
Zukunftsideen heute schon nutzbringend einsetzbar
wären. Derzeit arbeiten wir daran, erste Pilotprojekte
auf den Weg zu bringen.
Was sind die grössten Herausforderungen für das
SupraMotion-Team von Festo im kommenden Jahr?
Krichel:
Uns beschäftigt gerade intensiv die Frage, wie
wir mit der Technologie Probleme lösen können, die
aktuell nicht oder nur über komplizierte Umwege reali-
sierbar sind. Wichtig ist auch, die Voraussetzungen zu
schaffen, damit die Technologie am Markt Bestand hat.
Diese Fragen diskutieren wir auch intensiv mit Kunden.
Dabei zieht unser Team sowohl das Fachwissen und die
Erfahrung unseres Vertriebs als auch Experten und
Technologiepartner zu Rate.
Dr. Susanne Krichel,
Portfolio Management,
Projektteam Supraleiter, Festo
Nachgefragt
ling in geschützten und abgeschlossenen
kontaminationsanfälligen und schwer zu
reinigenden Bereichen möglich wird. Da
die Lagerungs- und Führungsfunktion der
Systeme nicht durch in das Lager eindrin-
gende, unmagnetische Stoffe beeinträch-
tigt wird, erlaubt dies auch den Einsatz in
Bereichen, die besonders stark durch Werk-
stoffpartikel belastet sind. Die verwende-
ten Kühlsysteme zeichnen sich durch eine
hervorragende Effizienz mit einem Energie-
bedarf von maximal 80 Watt je Kühleinheit
aus.
www.festo.com/de/supramotionEinzigartiges Wirkprinzip:
Schweben im
supraleitenden Zustand bei –180 °Celsius.
1.2015
trends in automation
Kompass
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