Table of Contents Table of Contents
Previous Page  20 / 52 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 20 / 52 Next Page
Page Background

L

ernen ist ein Prozess für das ganze

Leben. Das stellte die EU-Kommissi-

on im Rahmen ihrer bildungspoliti-

schen Aktivitäten für den europäi-

schen Raum des lebenslangen Lernens

fest. Lebenslanges Lernen wird hier als

jede zielgerichtete Tätigkeit definiert, die

einer kontinuierlichen Verbesserung von

Kenntnissen, Fähigkeiten und Kompeten-

zen dient. Dabei geht es um das gesamte

Spektrum von formalem, nicht-formalem

bis hin zum informellen Lernen. Das Ziel

ist dabei hoch gesteckt: die wettbewerbs-

fähigste und dynamischste Wissensge-

sellschaft der Welt zu werden.

Weit gefasst und komplex

Bildung wirkt sich in allen Lebensphasen

positiv auf die persönliche Identität, das

gesellschaftliche Miteinander und die

berufliche Leistungsfähigkeit aus. Aber

die Rahmenbedingungen des Lernens

ändern sich. Die Lernenden haben verän-

derte Ansprüche, und es gibt Erkenntnis-

se in der Lernforschung, die eine neue

methodisch-didaktische Konzeption im

gesamten Lernkontext bedingen. „Das

traditionelle System ist aufzulockern“,

verlangt der deutsche Philosoph und Pu-

blizist Richard David Precht in Bezug auf

Schulen und Universitäten. Er möchte

kompetente Personen intensiver in den

Unterricht einbeziehen und auch mittels

elektronischer Hilfen besser auf den Wis-

sensstand von Schülern und Studenten

eingehen. Als Beispiel nennt Precht, dass

in Schulen zusätzlich renommierte Prak-

tiker unterrichten sollen, auch solche im

Ruhestand. Wissen und Erfahrung wür-

den damit auf direktem Wege von einer

Generation zur nächsten weitergegeben

werden.

Kreativ,

unabhängig,

digital

Als der bekannte Schweizer Pädagoge und Sozialreformer Johann Heinrich Pestalozzi

Anfang des 19. Jahrhunderts das Lernen mit Kopf, Herz und Hand propagierte, wusste die

Welt noch nichts vom mehrdimensionalen Lernen. Aber die Vision eines ganzheitlichen

Ansatzes war damit bereits geboren. Seither ist das Leben ungleich komplexer geworden,

und komplexe Aufgaben erfordern zu ihrer Erschließung komplexe Methoden – oder?

Modernes Lernen