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Der vielseitige Roboter NAO

ergänzt mit seinem

Wissen schon heute in Schulen den Unterricht. Be-

sonders gefragt ist er in den MINT-Fächern.

Bilder: SoftBank Robotics / Vincent Desailly / Troy House Corbis

Smarte Assistenten

Romeo ist mit 140 cm deutlich größer als

Pepper und wurde entwickelt, um Men-

schen mit körperlichen Einschränkungen

zur Hand zu gehen. Mit seiner Hilfe soll

die Autonomie älterer Personen gestärkt

werden. Der Assistenzroboter kann Türen

öffnen, Treppen steigen und Dinge holen.

Mit nur 58 cm ist NAO die Miniaturausga-

be von Pepper und Romeo und trotzdem

der Älteste der humanoiden Roboter aus

dem Hause SoftBank Robotics. Er wurde

bereits 2006 entwickelt und ist derzeit in

seiner fünften „Generation“ weltweit tau-

sendfach im Einsatz.

Roboterlehrer spricht 20 Sprachen

NAO, der interaktive, personalisierbare Ro-

boter, dessen Name auf japanisch „Ehrlich-

keit“ bedeutet, erkennt über zwanzig Spra-

chen. Mit ihm lassen sich verschiedenste

Lerninhalte trainieren, daher kommt er ver-

mehrt im Schulbetrieb zum Einsatz.

In Japan – dem Land der Roboter – trainie-

ren Schüler mit NAO Vokabel, Kopfrech-

nen und absolvieren Turnübungen, die

das kleine „Männchen“ vorgibt. Die Kin-

der sind begeistert und voll bei der Sache.

Japanische Untersuchungen (Studie zum

Einsatz von Lehrrobotern an der Universi-

tät von Osaka) zum Einsatz von NAO zei-

gen, dass der Geräuschpegel während

des Unterrichts mit einem Lehrer-Roboter-

Team signifikant niedriger ist.

Roboterlehrer in Deutschland

und Österreich

Auch in Deutschland und Österreich sind

Roboter als Hilfslehrer angekommen. Mit

seinem Wissen ergänzt NAO in vielen

Schulen quer durch alle Altersklassen den

Unterricht in den MINT-Fächern (Mathe-

matik, Informatik, Naturwissenschaft und

Technik). So lernen beispielsweise Schü-

ler des Gymnasiums Karlsbad mit NAOs

Hilfe das Programmieren und auch an der

HTL Leonding in Oberösterreich steht NAO

den Schülern im Unterricht zur Verfügung.

Flüchtlingskinder lernen Deutsch

von Robotern

Das 2016 gestartete EU-Projekt „L2TOR“

(Second Language Tutoring using Social

Robots) ist darauf ausgelegt, eingewan-

derten Kindern zwischen vier und sechs

Jahren die neue Zweitsprache mittels hu-

manoider Roboter zu vermitteln, um diese

rasch ins Bildungssystem integrieren zu

können. Die Sprachförderung durch den

Roboter soll allerdings individuelle Ergän-

zung, nicht aber Ersatz für bestehende Bil-

dungsangebote sein. Klar ist, der Einsatz

von Robotern schafft zusätzliche Ressour-

cen und NAO ist mit derzeit rund 12.000 €

Anschaffungskosten auf lange Sicht billi-

ger als ein menschlicher Nachhilfelehrer.

Dürftige Mensch-Maschine-Interaktion

Trotzdem bleibt die Qualität der Mensch-

Maschine-Interaktion derzeit überschau-

bar. Es funktioniert dort, wo der kindliche

Wortschatz mäßig ausgeprägt ist. Die

künstliche Intelligenz reicht aber nicht

aus, um den Kontext einer komplexeren

Unterhaltung zu verstehen und sinnvolle,

spontane Antworten zu geben.

An der schrittweisen Perfektion der

Sinnerfassung arbeiten Informatiker, Päd-

agogen und Sprachwissenschaftler konti-

nuierlich. Auch NAO soll sich in dieser

Hinsicht rasant weiterentwickeln. Er wird

in Forschungsprojekten zum Thema

Die Dartmouth Conference 1956 im

US-Bundesstaat New Hampshire gilt

als Geburtsstunde der Künstlichen In-

telligenz (KI) als akademisches Fach-

gebiet. Dabei wurde das wissenschaft-

liche Programm zur Schaffung eines

Modells des menschlichen Intellekts

formuliert. Seit sechs Jahrzehnten

wird daran gearbeitet.

Geburtstunde der KI

2.2016

trends in qualification

Synergien

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