

Blickfang im Umfeld der Zielgruppe
Der Einsatz von Werbeträgern kann dabei
hilfreich sein. Sie helfen das „Bewerber-
Umwerben“ zu verstärken und können
auch gleich eine Botschaft mittragen. Bei-
spielsweise wenn bei einem Elternabend
statt klassischen Kugelschreibern Lineale
(Motto: „Gemeinsam neue Maßstäbe set-
zen“) oder Frühstücksboxen („Wir küm-
mern uns schon früh um die Gesundheit“)
oder auch Schlüsselanhänger („Die richti-
ge Ausbildung ist der Schlüssel zum Er-
folg“) verteilt werden. Auch innovative
Werbeträger wie etwa ein Auto-Anhänger
im sozialen Umfeld der Zielgruppen (bei-
spielsweise bei einem lokalen Fest, einer
Schulveranstaltung etc.), können auffälli-
ge Hingucker sein. Zudem ist es möglich,
Events im eigenen Unternehmen zu veran-
stalten. Ziel dieser Aktivitäten ist es, dass
die Interessenten zu Bewerbern werden,
dass sie also eine Bewerbung schreiben
und sich damit aktiv beim Unternehmen
bewerben.
Nacht der Bewerber
Bei Festo kommt die „Nacht der Bewer-
ber“ sehr gut an. Die Idee entspringt einer
Analyse des Nutzungsverhaltens der Aus-
bildungshomepage: Die meisten Klicks
waren abends. Das war die Initialzün-
dung, um sich auch zeitlich den mögli-
chen Bewerbern anzunähern. Denn Festo
hat es sich zum Ziel gesetzt, auf die po-
tenziellen Bewerber zuzugehen. Ebenfalls
besonders erfolgreich: ein Ausbildungs-
blog
(www.ausbildungsblog.de), in dem
Auszubildende ihre Erlebnisse während
der Ausbildung veröffentlichen. Diese au-
thentische Berichterstattung überzeugt
mehr als eine tolle Hochglanzbroschüre.
Diesen Blog gibt seit ein paar Jahren auch
als App fürs Smartphone oder Tablet. Dar-
über hinaus haben Interessenten die
Möglichkeit, Montag bis Sonntag von 7
bis 22 Uhr über eine spezielle Hotline an-
zurufen, und sich über die Ausbildung
oder auch die Bewerbung zu erkundigen.
Praktika gefragt
Echtes Engagement wird wahrgenommen.
Interessenten merken schnell, ob ein Un-
ternehmen nur „Fassade“ präsentiert oder
wirklich etwas zu bieten hat. Das gilt auch
für Praktika, die einen Blick hinter die Ku-
lissen erlauben und längerfristig Wirkung
zeigen. Festo bietet daher unterschiedliche
Praktika-Varianten. So hilft zum Beispiel
die Technik-Woche „5 Berufe in 5 Tagen“
insbesondere denen, die sich noch nicht
entschlossen haben, welchen Beruf sie er-
lernen wollen. Ein „Berufspraktikum“ ist
wiederum für jene von Vorteil, die zwar
schon einen konkreten Berufswunsch ha-
ben, aber noch nicht sicher sind, ob sie die
Ausbildung bei Festo machen wollen.
Schritt 3: Begehrt sein
Das Auswahlverfahren ist die Visitenkarte
des Unternehmens dem Bewerber gegen-
über. Da es „keine zweite Chance für den
ersten Eindruck“ gibt, gilt es hier schnell,
transparent und fair zu sein. Der Bewer-
ber soll das Gefühl haben, dass er vom
ersten Moment an ernst genommen wird,
dass er wichtig ist. Dies zeigt sich darin,
wie strukturiert und bewerberfreundlich
das Auswahlverfahren ist. Plausible Tests
und Übungen sowie Fragen im Interview
sind dabei entscheidend.
Bei Festo startet das Auswahlverfahren
bereits 14 Monate vor Ausbildungsbe-
ginn. Dabei wird eine rasche Entschei-
dung angestrebt, damit die Bewerber
schnell Klarheit haben und sich nach dem
Erhalt des Ausbildungsvertrages wieder
voll auf die Schule konzentrieren können.
Viele Gesprächstermine sind daher schon
im Voraus festgelegt und werden auch
veröffentlicht, sodass die Bewerber sich
das gut einteilen können.
Bewerber befragen
Festo hat eine Umfrage durchgeführt, bei
der Bewerbern mit Absage die Möglichkeit
geboten wurde, eine Rückmeldung zu ge-
ben. Die Antworten waren teilweise wenig
erfreulich – aber sie haben wertvolle Ansät-
ze geliefert, was man im Auswahlverfahren
aus Sicht der Bewerber verbessern kann.
Die richtigen Bewerber richtig ansprechen und gewinnen
„Bekannt sein“
(= positives Grundrauschen)
„Interessant sein“
(= Interessent informiert sich)
„Begehrt sein“
„Nummer
1 sein“
wird erreicht durch
wird erreicht durch
wird erreicht durch
Gute
Ausbildung
Interessant für unter-
schiedliche Zielgruppen
Festlegen der
„Botschaften“
Praktikum
Bewerber-
training
Internet
Blog
Flyer
etc.
Festlegen der Medien zur
Kommunikation mit den
Zielgruppen
Info-
Bedürfnis
EVP
Gutes und faires
Auswahlverfahren
wird erreicht durch
„Bewerbung invers“:
Unternehmen bewirbt sich
beim Bewerber, macht
Werbung für sich und
umwirbt den Bewerber