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uf den ersten Blick scheint
Wasser eine schier unerschöpf-
liche Ressource zu sein. Doch
das täuscht. Zwar sind drei
Viertel der Erdoberfläche mit Wasser be­
deckt, doch nur etwa 0,3 Prozent davon
stehen als Trinkwasser zur Verfügung.
Von insgesamt etwa 1,38 Milliarden Kubik-
kilometern des gesamten Wasservorrats
unseres Planeten sind nur 48 Millionen
Kubikkilometer Süsswasser. Das meiste
davon ist der unmittelbaren Nutzung
nicht zugänglich, da es sich um Polar- und
Gletschereis sowie in Dauerfrostböden
gebundenes Eis handelt. Alles restliche
Wasser der Erde, rund 97,5 Prozent, be-
steht aus Salz- und Brackwasser.
Wachstum braucht Verantwortung
Das Element, das unsere Welt bewegt,
hält nicht nur den Kreislauf des Lebens
am Laufen, es schafft auch die Voraus-
setzung für unsere moderne Kultur.
Der Regen bildet die Basis für die Trink-
wasserversorgung, ermöglicht den
Anbau landwirtschaftlicher Nutzpflanzen
und die Fischzucht. Bis heute zählen
Flüsse zu den wichtigsten Transportwegen
für den Güterverkehr. Und: Wasser
ist eines der bedeutendsten Elemente
in der Industrie.
Wasser zu schützen durch einen effizien­
ten und ressourcenschonenden Umgang
ist eines der wichtigsten Ziele für die
kommenden Jahrzehnte. Menschen brau-
chen Industriegüter, die Herstellung
von Industriegütern bedarf grosser Men-
gen Wasser und Menschen wiederum be-
nötigen sauberes Wasser zum Leben. Eines
der vordringlichsten Ziele der Industrie
sollte es sein, Wasser nach dessen Ge-
brauch in reiner Form wieder in die Natur
zurückzuführen. Doch das ist aufwändig
und verursacht Kosten. Nicht nur in Ent-
wicklungs- und Schwellenländern stellt
die Aufbereitung von Abwässern Wirt-
schaft und Politik daher vor grosse
Herausforderungen.
Der Wasserverbrauch steigt
Der Generalsekretär des Fünften Welt-
wasserforums, Oktay Tabasaran, betonte
im Mai 2009, dass der weltweite Ver-
brauch von Wasser in den kommenden
20 Jahren um 40 Prozent steigen wird.
Liegt der aktuelle Verbrauch bei rund
4,5 Billionen Kubikmeter pro Jahr, so wird
er Tabasaran zufolge in zwei Jahrzehnten
den Stand von 6,9 Billionen Kubikmeter
Wasser erreichen. Dabei hat sich der welt-
weite Wasserverbrauch schon in den
zurückliegenden 50 Jahren verdreifacht.
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Wasser formt die Natur nicht nur
auf faszinierende Weise, es ist
in der Vielfalt seiner physikalischen
Formen auch einzigartig. Denn
Wasser unterscheidet sich von allen
anderen chemischen Verbindungen
auf der Erde dadurch, dass es
als einziges Molekül in flüssigem,
festem und gasförmigem Zustand
vorkommt. Nur in flüssiger Form
spricht man von Wasser. Der feste
Zustand wird als Eis, der gasför-
mige Zustand als Wasserdampf
bezeichnet.
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